Ein ungewöhnlicher Einsatz: Die Mitglieder der Sängerlust waren als Streckenposten bei der Deutschlandtour dabei. Foto: privat

Die Sängerlust aus Kornwestheim hat sich beim Radrennen engagiert.

Ein besonderes Vereinserlebnis haben die Mitglieder der Sängerlust Kornwestheim hinter sich. Während sich bei ihnen sonst viel um die Musik dreht, waren sie zuletzt in sportlicher Mission tätig. Zehn Sängerinnen und Sänger durften als Streckenposten bei einer Deutschlandtour-Etappe dabei sein.

Als zwei Sängerinnen im Juli den Aufruf entdeckt hatten, dass Helfer für das größte Radrennen des Landes gesucht werden, war sofort klar, dass sie sich bewerben wollen. Neben den beiden Initiatorinnen fanden sich schnell weitere Freiwillige. „Wir waren gleich Feuer und Flamme“, sagt Katja Fox, die für die Pressearbeit der Sängerlust zuständig ist.

Nach der erfolgreichen Bewerbung kam die Einladung zu einem Infoabend. Dabei wurden die Abläufe der Tour und die Aufgaben der Streckenposten erklärt. Für den Gesangverein nahmen Renate Hurth und Sabine Keller an der Veranstaltung teil. Mehrere Tage vor dem Rennen gaben sie bei einer vereinsinternen Besprechung im Hirschgarten ihr neues Wissen an die übrigen Freiwilligen der Sängerlust weiter. Ausgestattet wurden sie auch mit einem Merkblatt, auf dem alle wichtigen Informationen zum Nachlesen standen. „Von dem Veranstalter der Deutschlandtour wurde das super organisiert“, sagt Fox.

Überall an der Strecke vertreten

Auf der finalen Etappe der Deutschlandtour sind die Radsportler mitten durch Kornwestheim gefahren: Von der Westrandstraße, über die Holzgrundstraße, die Ludwigsburger Straße und die Pflugfelder Straße ging es bis zur Aldinger Straße. Den Mitgliedern der Sängerlust wurden verschiedene Posten auf mehr als der Hälfte der Strecke zugewiesen. Dort unterstützten sie die Polizei und beantworteten unter anderem Fragen der Zuschauer am Streckenrand.

Trotz der Ferienzeit versammelten sich zahlreiche Fans der Deutschlandtour an den Durchfahrtsstraßen. Die Atmosphäre entlang der Strecke hat den Sängerinnen und Sängern gut gefallen. „Viele Menschen sind wegen der Straßensperren sogar extra mit dem Fahrrad gekommen“, erklärt Katja Fox. Das Interesse an den Radsportlern war groß. Dennoch blieb es nach dem Eindruck der Freiwilligen von der Sängerlust friedlich. „Alles lief toll. Es gab keine Probleme“, resümiert Katja Fox.

Nur 60 Minuten bevor die Sportler die Stationen passierten, sollten die Streckenposten auf ihrem Platz sein. Die Sängerinnen und Sänger hatten sich zuvor noch etwas früher getroffen, um die Sicherheitswesten auszugeben und sich kurz abzustimmen. Dann fand sich jeder und jede von ihnen auf der besprochenen Position ein. Bis die Radsportler tatsächlich die Stellen passierten, dauerte es länger als zunächst angekündigt. Der Job des Streckenpostens war also mit einer längeren Wartezeit verbunden. Das tat der Begeisterung bei den Vereinsmitgliedern jedoch keinen Abbruch. „Es hat uns einen Riesenspaß bereitet. Wir haben das sehr gerne gemacht“, sagt Sängerlust-Pressereferentin Katja Fox. Sie würde sich jederzeit wieder als Helferin bewerben.

Interesse anderer Vereine ist gering

Erstaunt waren sie und die anderen Mitglieder, dass sich nicht mehr Vereine aus Kornwestheim gemeldet haben. Ihres Wissens nach waren sie der einzige Verein aus der Stadt, der sich aufgrund des Aufrufs beim Veranstalter beworben hat. Allerdings waren auch einige Privatpersonen aus Kornwestheim und Umgebung im Einsatz.