Upps, da ist was schiefgelaufen: die zerstörte Mülltonne der DNV Touristik. Foto: privat

Geschichten rund um eine Müllabfuhr, die schon einmal besser funktionierte.

Kornwestheim - Nahezu täglich erreichen uns Anrufe von Freunden aus dem gesamten Bundesgebiet, die stets die eine Frage stellen: Gibt’s Neues vom Müll? Unsere Abfallgeschichten sind von Müllrose (Landkreis Oder-Spree) bis Müllheim (Markgräflerland) der Schenkelklopfer. Dabei verspüren wir weniger Mitleid von Freunden und Verwandten als vielmehr Schadenfreude über die ach so reinlichen Schwaben, die ihre Müllabfuhr nicht organisiert kriegen.

Die Geschichte von der Nachbargemeinschaft aus dem Wohngebiet Ost, die sich bis dato sechs Tonnen flach und rund teilten, dann Ende des vergangenen Jahres 19 neue Tonnen geliefert bekamen, um nunmehr 25 Behälter vor der Tür stehen zu haben, sorgt stets für Erstaunen und Heiterkeit. Gute Nachricht übrigens für alle Pattonviller: Dort werden ab dem 23. Februar die nicht mehr benötigten Rund-Tonnen abgeholt. Kornwestheim selbst ist noch nicht terminiert. Kein Problem: Irgendwie gehören die vielen Mülltonnen mittlerweile zum Stadtbild. Es wird eine große Leere entstehen, wenn die grünen Behälter erst einmal verschwunden sind.

Drama um die Entsorgung

Ebenfalls im Ostgebiet spielt das Drama um die Entsorgung des Mülls eines 130-Wohneinheiten-Komplexes in der Theodor-Heuss-Straße. „Es fühlt sich niemand angesprochen“, berichtete ein Wohnungsbesitzer – neben ihm türmte sich in der großen Müll-Garage der Abfall bis fast zur Decke, vom Boden war kaum mehr etwas zu sehen. Auf der anderen Gebäudeseite gebe es noch einen zweiten Müllplatz, fügte der leidgeprüfte Eigentümer hinzu – um sich wenige Tage später noch einmal zu melden, mit dem Zwischenstand: „Der Müll am Hauptplatz ist inzwischen abgeholt worden – der am Nebenplatz aber nicht.“ Und als ob das nicht genug gewesen wäre, folgte ein paar Tage später der Tragödie dritter Teil: Da wurden dank eines Nachleerungsantrags nur die halbvollen Container am einen Platz geleert und die vollen am anderen stehen gelassen. „Und von der unfreundlichen Dame am AVL-Telefon will ich gar nicht erst anfangen.“

Leidgeprüft ist auch die DNV-Touristik am Rande des Bahngeländes in der Bolzstraße. Sie verfügt über einen vierrädrigen Großcontainer, der bisher auf dem Betriebsgelände geleert worden ist. Das soll künftig aber nicht mehr geschehen. Man möge die Behälter doch bitte an den Straßenrand schieben, ließ der Entsorger das Kornwestheimer Unternehmen wissen, nachdem man Mitte Januar nachgefragt hatte, warum das Müllfahrzeug ausbleibt. Das Problem: Vom Betriebsgelände geht’s abschüssig den Abhang hinunter. Wie sollen die DNV-Beschäftigten einen schweren Müllcontainer auf vier Rädern den „Berg hinunter“ bugsieren? Vom fehlenden Platz an der engen Bolzstraße zum Abstellen des Trums mal ganz zu schweigen.

Eine Ausnahme

Einmal wolle man noch eine Ausnahme machen, versprach der Entsorger und fuhr in der vergangenen Woche bei der DNV-Touristik GmbH vor. Das Ergebnis: ein völlig demolierter Container. Den Abfall – und zu dem darf nun auch das schwarze Gefährt gezählt werden – ließen die Müllmänner zurück. Dumm gelaufen. Beschwerden beantwortet die Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) mit einem Formschreiben: „Vielen Dank für Ihre Nachricht. Bitte wenden Sie sich unter Angabe der Behälternummer/n (bzw. des Buchungszeichens auf dem Gebührenbescheid) direkt an die Kolleg:innen vom Fachbereich Abfallgebühren: abfallgebuehren@landkreis-ludwigsburg.de.“

Das ist für uns natürlich ein gefundenes Fressen. Ja, liebe Freunde und Verwandten, wir haben Neues vom Müll.