Bei der Falstaff Cuvée Trophy sorgt das Remstal für viel Aufsehen. Foto: Gottfried Stoppel

Bei der Rotwein Cuvée Trophy des Magazins Falstaff räumt das Remstal ab: Das Weingut Schwegler landet einen Doppelsieg. Auch andere Betriebe aus der Region erzielen Bestwerte.

Sogenannte Blends seien in, berichtet Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter im aktuellen Falstaff-Magazin.: „Deutschlands Winzer sind auf den Geschmack gekommen und produzieren mehr und mehr Cuvée-Rotweine“. Für das Remstal wiederum gleiche das Ergebnis der Cuvée-Vergleichsverkostung des Magazins einem Paukenschlag, heißt es dazu seitens des Vereins Remstal Tourismus. Die Plätze eins und zwei gehen nämlich an das Weingut Albrecht Schwegler in Korb. Jeweils 95 von 100 möglichen Punkten erhalten die beiden Cuvées „Saphir“ sowie „Granat“ des Jahrgangs 2020. „Während der erstplatzierte Saphir schon jetzt seinen Charme spielen lässt, wird der Granat in einigen Jahren die Nase vorn haben“, prophezeit Sautter für die Zukunft der Topweine.

 

Halbes Dutzend Remstäler ganz vorne

Auch auf den weiteren Spitzenplätzen sind Betriebe aus dem Remstal zu finden: Mit einer Punkte-Wertung von 94 plus landet das Weingut Jürgen Ellwanger (Winterbach) mit seinem 2020 Hades Nikodemus knapp hinter dem Spitzenduo. 93 plus lautet die Wertung für das Weingut Aldinger (Fellbach) für den 2019 GJA Reserve. Mit 93 Punkten werden der 2020 Beryll ausgezeichnet, wiederum von Aaron Schwegler, ebenso wie das 2018 Wunderwerk vom Weingut Escher in Schwaikheim. Eine Wertung von 91 plus erhält das Remshaldener Weingut Sterneisen für seinen 2020 Dickhäuter Blue Label.

Mit dem 30. Jahrgang seiner Geschichte feiere das Weingut Albrecht Schwegler ein kleines Jubiläum und einen Doppelsieg bei der „Falstaff Rotwein Cuvée Trophy“, freut sich in Korb Aaron Schwegler über den Mehrfacherfolg. Mit dem Jahrgang 1990 hätten Andrea und Albrecht Schwegler den Grundstein der familieneigenen Rotweintradition gelegt. „Und dieser Jubiläumsjahrgang erscheint mit einem Doppelsieg bei der Falstaff Rotwein Trophy. Dies ist eine weitere Auszeichnung für das Portfolio – mit einem ersten und zweiten Platz zeitgleich ganz besonders.“

Region mit großer Vielfalt

Die große Kunst der Cuvée lasse sich in einer Region wie dem Remstal mit einer großen Vielfalt unterschiedlicher Mikroklimata und mit einer großen Vielfalt an Rebsorten besonders gut gestalten, sagt Aaron Schwegler. Neben einem großen Spektrum an verschiedenen Parzellen und Rebsorten habe das Weingut Albrecht Schwegler einen ganz klaren Fokus – man wolle eben diese Kunst mit all ihren Facetten und Feinheiten in Cuvées auszuleben. „Wir leben und lieben Vielfalt. Die Herausforderung, mit jedem neuen Jahr, jedem einzelnen Weinberg und jeder einzelnen Sorte umzugehen und zu gestalten. Mit nur ein oder zwei Rebsorten wie in anderen Regionen wäre mir der Weinbau fast zu langweilig.“ In der Cuvée entstünden Herkunft und Komplexität durch die Vielfalt und viel weniger durch stilistische Mittel oder Eingriffe in der Weinbereitung.

Mehr als 300 Fässer lägen heute im Keller, „gefüllt mit Weinen die anders sein dürfen und wollen“. Weine, die Zeit bekämen und unverfälscht auf die Flasche gefüllt würden. Ohne Schönungen, ohne Filtration und lediglich unter Aufsicht gereift. „Kontrolliertes Nichtstun beschreibt wohl am ehesten, was wir im Keller treiben“, sagt Aaron Schwegler über seine Herangehensweise im Keller. „Weine aus gesunden Trauben, gewachsen auf gesunden und vitalen Böden, brauchen keine Zutaten oder Behandlungsmittel. Handwerk und individuelle Zuwendung aber bestimmt.“