Der Rockpoet Sven Regener ist mit seiner Band Element of Crime am Mittwochabend im ausverkauften Beethovensaal der Liederhalle in Stuttgart aufgetreten. Hat sich der Besuch gelohnt? Und welche Lieder hat die Band gespielt?
Er erzählt davon, wie er am Tag nach dem Weltuntergang über den Kurfürstendamm spaziert, träumt davon, wieder so dumm und so rein zu sein wie weißes Papier, verhöhnt die Leute, die gestern noch Deborah Müllers Namen skandiert haben, aber inzwischen ins Alka-Seltzer-Land verbannt wurden. Singt davon, dass er mehr sein will als eine Schleusenbekanntschaft, und dichtet so wunderbare Verse wie „Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist/Und das ist immer Delmenhorst“. Mal seufzt dazu eine Mundharmonika, mal beginnt ein Akkordeon zu tanzen, mal spielt ein Saxofon eine traurige Weise, oder eine E-Gitarre spielt verwegen gegen den schlurfenden Beat an. Doch immer werden die Songs durch Sven Regeners Kunst der Beiläufigkeit, seine schnoddrige Lässigkeit, seine Alltagspoesie, die in scheinbar Belanglosem große Tiefe entdeckt, zusammengehalten.