Sänger Dave Gahan in der Schleyerhalle Foto: Lichtgut - Oliver Willikonsky

Die britischen Synthiepopper von Depeche Mode haben am Dienstagabend in der ausverkauften Stuttgarter Schleyerhalle ein Konzert gegeben, das bewährten Regeln folgte – und dennoch überraschte.

Stuttgart - Ein Auftritt von Depeche Mode läuft meist ziemlich berechenbar ab: das übliche Set aus großen Hits, schön geballt insbesondere im Schlussdrittel, dazu die sechs, sieben tragenden Songs des jeweils aktuellen Albums. So auch gestern abend in Stuttgart?

Ja – und nein: Die britischen Synthiepopper spielten vor rund dreizehntausend Zuschauern in der ausverkauften Schleyerhalle eine Show, die sich einige überraschende Aspekte erlaubte. Neben Klassikern wie „Enjoy The Silence“, „Personal Jesus“ oder „Everything Counts“ gehörten auch eher selten zu hörende Tracks wie „Precious“ oder „Insight“ zum rund zweistündigen Programm.

Auch in Sachen Inszenierung folgten Martin Gore, Dave Gahan und Andrew Fletcher nicht den üblichen Mechanismen, jede Tour noch aufwendiger zu gestalten als die vorherige, sondern zauberten mit eher sparsamen Mitteln einen mitreißenden Auftritt in die Schleyerhalle. Man hat Depeche Mode vielleicht schon spektakulärer erlebt – aber selten so zeitgemäß.