4500 Fans kamen in die Porsche-Arena, um Hartmut Engler und Co. sehen und hören zu können.

Stuttgart - Wenn die Bietigheimer Gruppe Pur mit einem Akustik-Sitzkonzert 30-jähriges Jubiläum feiert, ist die Porsche-Arena mit 4500 Pur-isten natürlich ausverkauft. Teenager, betagtere Herrschaften, Freunde und Weggefährten sind gekommen, um den cleveren Illusionsverkäufern und ihrer musikalischen Lebensberatung zuzujubeln.

Es ist der Wunsch nach Harmonie, der diese Pur-isten eint. Hartmut Engler weiß genau, wie man mit dem Publikum spielt. Der Sänger, der vor 30 Jahren mit vier Freunden die Schülerband Pur gegründet hat, braucht sich nur kurz die Hände an die Ohren zu halten, schon trommeln die Fans mit den Füßen. Engler gibt stets den Takt vor, beim gemeinsamen Jubilieren, beim Arme in die Luft werfen, bei seinen Ausflügen ins Publikum.

Im Wesentlichen ist das Hartmut Engler

Pur - im Wesentlichen ist das Hartmut Engler. Er ist es, der gefeiert wird und sich feiern lässt. Gut zweieinhalb Stunden dauert dieses Akustik-Konzert ganz ohne E-Gitarren und Synthesizer, bei dem Engler zu gewohnter Form aufläuft - auch, was seine geliebten, von manchen gefürchteten Monologe angeht. Einige seiner Weisheiten könnten von den Religionslehrern der Mädchen in den ersten Reihen stammen.

Zwei unveröffentlichte Werke sind an diesem Abend zu hören - und natürlich die großen Hits: Ob romantische Stücke wie "Es tut weh" oder "Funkenperlenaugen", ob "Kowalski", ein Lied der Gattung Gute-Laune-Musik, oder "Herz für Kinder", ein Song, der dazu aufruft, "unsere Kids zu unterstützen".

Immer überwiegt das eine verbindende Gefühl: Willkommen in der großen Pur-Familie. Und als dann im zweiten Teil Klassiker wie "Lena", Abenteuerland" und "Graues Haar" erklingen, da singen sie alle im Publikum mit. Es gibt stehende Ovationen, es herrscht Kirchentagsatmosphäre. Nach insgesamt 27 Songs inklusive sieben Zugaben gehen die Groß- und Kleinstadt-Abenteurer glücklich nach Hause - im Wissen, wieder einmal ein harmonisches Pur-Konzert erlebt zu haben.