Bei den Stuttgarter Philharmonikern dirigiert Daniel Raiskin Werke von Mendelssohn, Sibelius und Konstantia Gourzi.
Zwanziger Jahre gab’s nicht nur im 20. Jahrhundert, und das Staunen über das Entstehungsjahr mancher Werke neu geweckt zu haben, ist ein Verdienst der Konzertreihe „Zwanziger Jahre“. Überdies steckt in ihr ein bisschen Party, denn die Stuttgarter Philharmoniker feiern mit ihr in dieser Saison das 100-Jahr-Jubiläum ihrer Gründung. Allerdings passt Manches jenseits der Zahlen nur bedingt zusammen – wie etwa beim Dreisprung über drei Jahrhunderte am Donnerstag in der Liederhalle. Aber die hohe Qualität der Darbietungen bietet hier dem Eindruck des dramaturgischen Patchworks reichlich Paroli. Daniel Raiskin, ein international gefragter russischer Dirigent, betritt die Bühne mit einem gelb-blauen Einstecktuch am Sakko (so schnörkellos kann politische Positionierung funktionieren), und er hat das Geschehen mit klarer Zeichengebung fest im Griff.