Christine Lagarde, Chefin des IWF, gibt der Deutschen Bank Schützenhilfe. Foto: EFE

Bei der Deutschen Bank geht der Konzernumbau schrittweise voran. Jetzt hat man sich über die Einzelheiten für den Stellenabbau in Deutschland geeinigt.

Frankfurt - Die Deutsche Bank kommt bei ihrem Konzernumbau Schritt für Schritt voran. Am Donnerstag gab das Geldhaus bekannt, dass man mit dem Betriebsrat die Einzelheiten über den Abbau von 4000 Stellen in Deutschland geklärt habe. Diese Stellen gehören zu dem vor Wochen angekündigten Kürzungsplan, dem insgesamt weltweit 9500 Jobs zum Opfer fallen sollen. In Deutschland geht es um 3000 Stellen im Privatkundengeschäft, über deren Streichung bereits vorher Einigung erzielt worden war. Darüber hinaus sollen 1000 Stellen in anderen Bereichen wegfallen. Es geht dabei im Wesentlichen um Verwaltungsfunktionen. Allein im Bereich des Vorstands, der sich um das Tagesgeschäft kümmert (COO), sollen 450 Stellen wegfallen. Daneben sind unter anderem die Personalabteilung, die Kommunikationsabteilung, die Vermögensverwaltung und das Investmentbanking in Deutschland betroffen. Das Institut setzt nach offiziellem Bekunden auf freiwillige Lösungen - betriebsbedingte Kündigungen soll es möglichst nicht geben.

Zuletzt beschäftigte der Konzern weltweit 100 000 Mitarbeiter

Auch im Ausland sind die Kürzungen angelaufen. Dort geht es teilweise sogar schneller, weil das Arbeitsrecht nicht so streng ist. Vorstandschef John Cryan hatte die Schritte als nötig bezeichnet, weil Deutschlands größtes Geldhaus schrumpfen soll. Zuletzt beschäftigte der Konzern weltweit rund 100 000 Mitarbeiter.

Unterdessen ist ein Teil der Führungsriege in den USA, um dort mit dem Finanzministerium über die angedrohte Strafe von 14 Milliarden US-Dollar wegen umstrittener Hypothekengeschäfte, die zum Ausbruch der Finanzkrise 2007 geführt haben, zu verhandeln. Vorstandschef Cryan hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass man den Betrag deutlich drücken könne, in Finanzkreisen werden jetzt 5,4 Milliarden Dollar genannt. Schützenhilfe bekam Cryan auch von der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde. Sie bekräftigte vor dem Beginn der Herbsttagung der Organisation, dass der IWF „auch nicht eine Mikro-Sekunde“ die Deutsche Bank namentlich im Bericht zur Finanzstabilität erwähnt habe. Der IWF sage vielmehr, dass viele Banken in der Welt ihre Geschäftsmodelle überprüfen und die richtigen Maßnahmen einleiten müssen, um sich an die aktuellen Finanzierungsbedingungen anzupassen. Die Deutsche Bank ist in den vergangenen Tagen an den Finanzmärkten unter Druck geraten, weil man an ihrer Finanzkraft zweifelt, was das Institut jedoch heftig dementiert.