Die Stopphand ist das interne Logo der TSF Ditzingen für das neue Kinderschutzkonzept. Foto: TSF Ditzingen

Der Sportverein verabschiedet am 2. Juli sein neues Konzept, das Missbrauch im Club verhindern soll – Kerstin Buchholtz ist die Kinderschutzbeauftragte.

Einige Vereine aus dem Altkreis haben Richtlinien erlassen und Konzepte erstellt, um das Kindeswohl unter ihrem Dach so gut wie möglich zu gewährleisten. Nun sind die Turn- und Sportfreunde Ditzingen diesem Beispiel gefolgt, die Arbeitsgruppe Kinderschutz hat ein Konzept entwickelt, das am 2. Juli vom Hauptausschuss des Clubs ohne Gegenstimme beschlossen wurde.

Die Arbeitsgruppe war mit Kerstin Buchholtz (Kinderschutzbeauftragte), Michael D’Alessandro (Handball), Luise Dorner (Turnen), Lisa Satzger (Handball), Michael Dehn (Geschäftsführer), Etienne Mannal und Uli Malcher (beide Vorstand) breit gefächert. Viele Schritte waren nötig, um sich in das Thema einzuarbeiten. Es standen Schulungen der Universität Ulm und der Württembergischen Sportjugend (WSJ) auf dem Terminplan, schließlich wurde im Herbst 2023 Kerstin Buchholtz zur Kinderschutzbeauftragten ernannt. Sie ist erste Anlaufstelle bei den TSF, wenn es um sexuelle Gewalt geht, um erlebte oder kolportierte Fälle. „Trainer und Übungsleiter dürfen sich ebenfalls mit Fragen und Beobachtungen bei ihr melden“, betont Vorstandsmitglied Uli Meireis.

Viele Diskussionsrunden im Vorfeld

Wichtig war der Arbeitsgruppe, alle im Verein mitzunehmen – so gab es einen Öffentlichkeitsabend mit Experten der Polizei und des organisierten Sports. „Ziel war es“, erklärte Meireis, „eine breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren, die Wichtigkeit des Themas hervorzuheben und die in einem Sportverein zu adressierenden Fragen und Aspekte aufzuzeigen.“ Schließlich wurde der Vorschlag für ein Kinderschutz-Konzept erarbeitet – um sich Feedback einzuholen, lud die Arbeitsgruppe von Februar an zu vier Diskussionsrunden ein. „Dass dieser demokratische Weg, zu gemeinsamen Lösungen zu finden, richtig gewählt war, zeigte das positive Feedback am Ende der jeweiligen Abende“, sagte Uli Meireis.

So wenig Bevormundung wie nötig

Die Impulse aus den Runden wurden eingearbeitet, im Vergleich zum Erstentwurf wurde vieles vereinfacht. Ganz nach dem Motto: So viele Regeln wie nötig, so wenig Bevormundung wie möglich. Einige Überarbeitungsschleifen und eine weitere Diskussionsrunde später war das Werk schließlich vollbracht und konnte im Hauptausschuss verabschiedet werden. „Das Konzept wird dem Schutz der Kinder und Jugendlichen bei den Turn- und Sportfreunden ein starkes Fundament geben“, unterstreicht Vereinschef Uli Meireis, „gleichzeitig können wir alle einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir Kinder ermutigen, ihre Gefühle und Bedürfnisse angstfrei zu äußern.“