Die Kontrollen waren Teil einer bundesweiten Aktion, insgesamt wurden rund 32 000 Arbeitnehmer befragt. Foto: dpa

Mehr als 600 Zollbeamte haben in Baden-Württemberg Betriebe ins Visier genommen. In etlichen Fällen ermitteln die Beamten nun wegen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz.

Stuttgart - Nach einer großen Kontrollaktion bei Betrieben ermittelt der Zoll in Baden-Württemberg in 84 Fällen wegen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz. Insgesamt wurden 767 Unternehmen kontrolliert, wie die Zollämter am Montag mitteilten. Mehr als 3500 Arbeitnehmer seien befragt worden.

Ausländer illegal beschäftigt

In 416 Fällen - also bei mehr als zehn Prozent der befragten Arbeitnehmer - prüfe der Zoll nun genauer. Hier gebe es zumindest Hinweise, dass die Unternehmen zum Beispiel weniger als den Mindestlohn zahlten oder Sozialversicherungsbeiträge vorenthielten. Auch die illegale Beschäftigung von Ausländern oder der unrechtmäßige Bezug von Sozialleistungen erforderten weitere Überprüfungen.

Bundesweite Aktion

An den Kontrollen am 11. und 12. September beteiligten sich in Baden-Württemberg mehr als 600 Zollbeamte. Sie überprüften unter anderem Unternehmen im Einzelhandel, im Gaststättengewerbe und in der Logistikbranche.

Die Kontrollen waren Teil einer bundesweiten Aktion, insgesamt wurden rund 32 000 Arbeitnehmer befragt. Es handelte sich um die ersten konzentrierten und bundesweiten Kontrollen zur Durchsetzung des Mindestlohns von 8,84 Euro pro Stunde, hieß es beim Zoll.