Die Minister Hermann(rechts) und Strobl (Mitte) am Charlottenplatz. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Bei einer Schwerpunktaktion schauen sich der Innenminister und der Verkehrsminister an, wie es mit 3 G in Bussen und Bahnen klappt. Das Ergebnis beeindruckt die Politiker.

Stuttgart - Der eine wundert sich, wie viele Menschen in der Bahn den Impfausweis auf gelbem Papier mit sich tragen, der andere hat nur digitale Bestätigungen der Covid-19-Schutzimpfung auf Handys gesehen. Beide, der Innenminister Thomas Strobl (CDU) und der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), teilen aber die Einschätzung, dass am Tag drei mit der 3-G-Regelung im öffentlichen Nahverkehr der Informationsstand der Fahrgäste hoch ist. „Sie wissen Bescheid“, stellt Strobl fest.

Zu einer Schwerpunktkontrolle, die sich auch die beiden Minister nicht entgehen ließen, sind Polizeikräfte und Sicherheitsleute der SSB am Freitagmittag am Charlottenplatz in die Bahnen gestiegen. „Hallo, wir müssen mal eben Euren 3-G-Nachweis sehen“, ruft ein Sicherheitsmann in den Wagen. Schon strecken ihm die Passagiere Handys und Zettel entgegen, manche zücken parallel auch gleich den Personalausweis um belegen zu können, dass sie auch die im Impfnachweis genannte Person sind.

Ein Passagier hat nichts dabei – weder Impfpass, noch Genesenen- oder Testnachweis. Er muss am Hauptbahnhof die Bahn verlassen, da gibt es kein Pardon. Getestet oder mit Nachweis kann er wiederkommen, ohne sonstige Konsequenzen. „Er hat gesagt, er hat es vergessen“, erzählt der prominenteste Augenzeuge dieser Szene, der Innenminister Thomas Strobl.

Über die Frage nach dem Impfnachweis wundert sich niemand am trüben Freitag. Wohl aber über den großen Polizeiauflauf an den Haltestellen Charlottenplatz und Arnulf-Klett-Platz. „Was ist da passiert?“ wollen immer wieder Vorbeigehende wissen. „Nur eine Kontrolle.“ Diese Information beruhigt.

Die Maskenpflicht gilt auch an den Haltestellen – die 3-G-Regel nicht

„Es wäre jetzt falsch, wie Scharfrichter vorzugehen“, sagt Hermann. Und Strobl ergänzt: „Wenn einer nur mal die Maske unter der Nase hat, weil sie verrutscht ist, dann weist man ihn darauf hin und es ist gut.“ Wer jedoch hartnäckig Schutzmaßnahmen ignoriere und damit die Gesundheit anderer gefährde, der müsse mit Konsequenzen rechnen. 200 Euro kosten Verstöße gegen die Maskenpflicht und die 3-G-Regelung im öffentlichen Nahverkehr. Masken müssen auch an den Haltestellen getragen werden. Auf dem Bahnsteig wird jedoch kein 3-G-Nachweis gefordert. Diesen muss man nur in den Bussen und Bahnen vorzeigen. Die Kontrollen sollen weiter erfolgen – mit Schwerpunktaktionen wie an diesem Freitag.

Die 3-G-Kontrollen übernehmen Mitarbeitende der SSB, so ist es auch bei der Deutschen Bahn. Die Polizei greift ein, wenn es zu Konflikten kommt. Sie unterstütze zudem, etwa mit weiteren Schwerpunktkontrollen zum Maskentragen, das laut den SSB sehr gut klappe. „Die Polizei hat in den zurückliegenden zwei Jahren einen großen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet“, sagt Thomas Strobl. 368 000 Verstöße gegen die Coronaverordnung habe die Polizei im Land festgestellt.