Insgesamt 420 Verkehrsteilnehmer hatten bei den Kontrollen ihren Gurt nicht angelegt. Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Das Polizeipräsidium hat in der vergangenen Woche verstärkt Kontrollen durchgeführt und zieht eine negative Bilanz.

Die Polizei zieht eine negative Bilanz ihrer Gurtmuffel-Aktion. In der vergangenen Woche hat das Polizeipräsidium in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg vermehrt kontrolliert, ob Autofahrer den Sicherheitsgurt angelegt haben und ob mitfahrende Kinder richtig gesichert sind. „Mit Sicherheit ans Ziel - Gurtmuffel im Visier der Polizei“, lautete das Motto der Aktionswoche – mit deren Ergebnis die Polizei nicht zufrieden ist.

 

Sorge bereitet dem für beide Landkreise zuständigen Polizeipräsidium demnach nicht nur die hohe Zahl der Gurtmuffel, sondern auch wie oft Fahrer ihr Handy während der Fahrt benutzten.

Besorgniserregende Bilanz

Insgesamt 420 Verkehrsteilnehmende hat die Polizei laut Mitteilung in der Kontrollwoche in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsgurt erwischt. Außerdem fuhren 28 Kinder in Autos mit, ohne dass die verantwortlichen Erwachsenen auf eine ordnungsgemäße Kindersicherung geachtet haben.

Die Polizei spricht von „einer durchaus besorgniserregende Bilanz“. Denn bei einem Unfall ohne geeignete Rückhalteeinrichtungen steige selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten das Verletzungsrisiko erheblich an. Hinzu komme, dass auch andere Sicherheitssysteme wie beispielsweise der Airbag nur im Zusammenspiel mit dem Sicherheitsgurt ihre volle Wirkung entfalteten.

Ein anderes Ergebnis beunruhigt die Polizei mindestens ebenso. Während der Kontrollwoche erwischte sie 451 Autofahrer, die während der Fahrt ihr Handy benutzten. Die Polizei weist daraufhin, dass diese Ablenkung ein erhebliches Unfallrisiko darstellt.

Gefährliche Ablenkung

Gemäß der jüngst veröffentlichten Unfallbilanz 2024 des baden-württembergischen Innenministeriums rangiert das Thema „Ablenkung“ auf Platz zwei der drei häufigsten Ursachen bei tödlichen Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg. „So starben 47 Menschen, weil jemand nicht bei der Sache war oder sich ablenken ließ, beispielsweise durch die Verwendung eines Mobiltelefons“, heißt es in einer Mitteilung des Innenministeriums.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg will im Sinne der Verkehrssicherheit und vor dem Hintergrund der „Vision Zero“ – Null Verkehrstote – auch weiterhin Kontrollen durchführen, um die Einhaltung der Gurtpflicht, die vorschriftsmäßige Kindersicherung sowie das Handyverbot am Steuer zu überwachen.