Die SPD im Gemeinderat strebt eine Reform der VVS-Tarife an. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Gemeinderatsfraktion will den Anteil des Fahrpreises an Nahverkehrskosten wieder senken. Die Sozialdemokraten können sich auch vorstellen, für ganz Stuttgart nur eine statt zwei VVS-Zonen zu haben, mit einem Fahrpreis von dann 2,50 Euro.

Stuttgart - Die Sozialdemokraten im Stuttgarter Gemeinderat dringen auf eine Reform der VVS-Tarife. „Wir begrüßen es, dass OB Fritz Kuhn auch die Preisfrage im Nahverkehr stellt“, sagt Fraktionschef Martin Körner. Er bezieht sich dabei auf ein Interview mit dem OB in dieser Zeitung. Kuhn (Grüne) hatte gesagt, in der Tarifklausur des Verkehrsverbundes 2017 solle darüber gesprochen werden, wie das 9-Uhr-Umweltticket attraktiver gemacht werden könne. Körner fordert, der VVS solle ein Umweltticket für künftig 365 Euro im Jahr anbieten. Heute kostet es im Abo 660 Euro für ganz Stuttgart „und ist damit einfach zu teuer“, so Körner.

Die Sozialdemokraten können sich auch vorstellen, für ganz Stuttgart nur eine statt zwei VVS-Zonen zu haben, mit einem Fahrpreis von dann 2,50 Euro. Eine Zone kostet heute 2,40, zwei 2,80 Euro. Der durch die Zusammenlegung entstehende Verlust für den Verbund in Höhe von etwa sechs Millionen Euro könne laut Körner durch die Straßenbenutzungsgebühr, die die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) in gleicher Höhe jährlich an die Stadt zahlen, ausgeglichen werden. Sie würden dann aber im allgemeinen Haushalt fehlen. Die Sozialdemokraten fordern grundsätzlich einen höheren Einsatz der öffentlichen Hand für den Nahverkehr, da im Verlauf der letzten Jahre ein immer höherer Anteil an den Kosten von den Fahrgästen bezahlt werde.