Zu einem erneuten Antritt bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl hat sich Boris Palmer noch nicht konkret geäußert. (Archivbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Wen unterstützen die Grünen in Tübingen im Wahlkampf um das Rathaus: den umstrittenen Amtsinhaber Boris Palmer oder jemand anders? Die Mitglieder sollen über ein neues Verfahren entscheiden.

Tübingen - Der grüne Stadtvorstand in Tübingen möchte, dass ein Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr erstmals über eine Urwahl bestimmt wird. Darüber soll am Mittwoch (ab 19.00 Uhr) die Stadtmitgliederversammlung beraten und es dann beschließen. Im Kampf ums Rathaus muss Amtsinhaber Boris Palmer also dieses Mal mit parteiinterner Konkurrenz rechnen.

Nach den Plänen des Stadtvorstandes soll es eine Nominierungsveranstaltung wie bei den beiden vergangenen Wahlen mit dem seit Monaten umstrittenen Palmer als einzigen Kandidaten nicht geben. In der Einladung zur Versammlung schreibt der Vorstand: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in der Frage der OB-Wahl die Streitlinie in der Stadt zurzeit nicht entlang einer Parteiengrenze geht, sondern mitten durch uns.“

Amtsinhaber Palmer wollte sich zuletzt nicht zur Sache äußern und die Entscheidung der Mitgliederversammlung abwarten. Auf die Frage, ob er bei der Oberbürgermeisterwahl im Herbst 2022 nach zwei Amtszeiten überhaupt noch einhmal antritt, sagte Palmer: „Das überlege ich mir ganz in Ruhe.“