Die Anlagen von Heidelberger Druckmaschinen sind besonders die China gefragt. Foto: Heidelberger Druckmaschinen

Der Maschinenbaukonzern Heidelberger Druckmaschinen spürt die schwächelnde Konjunktur. In Deutschland sind die Bestellungen im ersten Quartal um 30 Prozent rückläufig. Der Konzern hat die Gewinnerwartungen reduziert.

Stuttgart - Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist im ersten Quartal (30. Juni) tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hat die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Der Maschinenbaukonzern begründet die Entscheidung mit der zunehmenden Investitionszurückhaltung nicht zuletzt in Deutschland und in der Folge einer Umsatzverschiebung aufgrund der konjunkturellen Eintrübung, steht in einer Mitteilung. Jetzt will der Konzern sparen. Der Vorstand habe beschlossen geplante Investitionen zu überprüfen, die Kostendisziplin deutlich zu erhöhen und Instrumente zur kurzfristigen Arbeitszeitflexibilisierung zu nutzen. Die Guthaben auf den Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter sollen abgebaut werden; Kurzarbeit sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Unternehmenssprecher. Bisher gebe es aber an keinem Standort Kurzarbeit. Heidelberger Druckmaschinen denkt auch über den Ausbau von Shared Services nach. Darunter versteht man, dass Standardprozesse etwa im Verwaltungsbereich nicht mehr dezentral an den jeweiligen Standorten, sondern zentral an billigeren Standorten wie etwa in Osteuropa erbracht werden.

Verlust steigt auf 31 Millionen Euro

Nach Steuern weist der Konzern für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das am 1. April begann, einen Verlust von rund 31 Millionen Euro aus; im Vorjahr lag der Wert bei minus 15 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 14 Millionen Euro um 30 Prozent unter Vorjahr. Das entspricht einer Rendite – Ebitda im Verhältnis zum Umsatz – von drei Prozent. Deshalb hat der Vorstand die Gewinnerwartungen für das gesamte Jahr gesenkt. Er rechnet nun nur noch mit einer Ebitda-Marge von 6,5 bis sieben Prozent; zuvor hatte sie bei 7,5 bis acht Prozent gelegen. Obwohl der Quartalsumsatz um gut sieben Prozent auf 502 Millionen Euro gesunken ist, geht der Vorstand für das gesamte Jahr weiterhin von Stagnation aus. Die konjunkturelle Eintrübung spiegelt sich auch in den Auftragseingängen wider, die um 7,5 Prozent auf 615 Millionen Euro gesunken sind. Vor allem in Deutschland halten sich die Kunden zurück; hier sind die Bestellungen im zu Ende gegangenen Quartal um 30 Prozent gesunken. Dagegen entwickelt sich der chinesische Markt mit einem Orderplus von 40 Prozent sehr positiv. Mittlerweile verbucht der Konzern in der Volksrepublik rund 20 Prozent seiner gesamten Bestellungen.