Die IHK hat Unternehmen im Landkreis Esslingen zu ihrer wirtschaftlichen Lage und ihren Erwartungen an die Geschäftsentwicklung befragt. Foto: dpa

Für einen Großteil der Firmen im Kreis Esslingen ist die aktuelle Geschäftslage „so positiv wie nie zuvor“. Entsprechend optimistisch blicken sie in die Zukunft.

Kreis Esslingen - Die Unternehmen im Landkreis Esslingen sind mit dem Start ins laufende Jahr zufrieden. Das ergibt sich aus einer Umfrage, die die Industrie- und Handelskammer der Region Stuttgart, Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen, in Auftrag gegeben hatte. Laut des IHK-Konjunkturberichts bewerten die Firmen ihre aktuelle Geschäftslage „so positiv wie nie zuvor“. Bedingt sei diese Einschätzung durch erneut gestiegene Umsätze, verbesserte Erträge und weiterhin gut gefüllte Auftragsbücher. Entsprechend blickten die Befragten branchenweit „überwiegend optimistisch“ in die Zukunft.

Die IHK berichtet weiter, dass die „positive Tendenz im in- und ausländischen Auftragseingang“ die Basis für diese gute Bewertung sei. Zudem spielten nach wie vor ein robuster Arbeitsmarkt, ein geringer Ölpreis, niedrige Zinsen und ein exportfördernder Euro-Dollar-Wechselkurs dem positiven Konjunkturverlauf in die Karten.

Ergebnisse sind „erstaunlich positiv“

Dennoch seien die Umfrageergebnisse angesichts des Brexit in Großbritannien und der Präsidentschaftswahl in den USA „erstaunlich positiv“. Allerdings seien zum Umfrageende Mitte Januar zwar die jeweiligen Entscheidungen klar, nicht aber die daraus resultierenden Folgen wie der „Aktionismus von Präsident Trump“ oder die „konsequenter als gedachte“ Umsetzung des Brexit bekannt gewesen.

Ungeachtet dessen beurteile ein Großteil der Unternehmen im Landkreis die lokale Wirtschaft als positiv. 55 Prozent der Firmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 42 Prozent sind mit ihr zumindest zufrieden. Lediglich drei Prozent hätten eine schlechte Situation beklagt. Ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahresquartal verbuchten 41 Prozent der Befragten, von einer guten Ertragslage berichteten immerhin 38 Prozent.

Trotz der guten Situation verlören die Unternehmen aber nicht die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung aus dem Blick. Im Vergleich zur vergangenen Umfrage seien nahezu alle abgefragten Risikofaktoren häufiger als ein mögliches Element der wirtschaftlichen Drohkulisse benannt worden. Nach wie vor gebe es Vorbehalte wegen einer instabilen Binnennachfrage (bei 51 Prozent der Befragten), des Fachkräftemangels (bei 45 Prozent) oder aber wegen der Arbeitskosten (bei 45 Prozent). Zunehmend rückten auch Bedenken wegen nationaler und internationaler wirtschaftspolitischer Entscheidungen (bei 32 Prozent), steigender Energiekosten (bei 22 Prozent) und Rohstoffpreise (bei 32 Prozent) oder aber wegen der Wechselkursrisiken (bei zehn Prozent) in den Fokus der Unternehmen.

Nur sechs Prozent der Befragten sind skeptisch

Den positiven Blick in die Zukunft kann das bei den Firmen im Kreis aber offensichtlich nicht trüben. In den nächsten zwölf Monaten rechneten 29 Prozent mit einer besseren Geschäftsentwicklung, starke 65 Prozent gehen davon aus, das bisherige Niveau halten zu können. Bei sechs Prozent überwiege die Skepsis. Für diese gute Einschätzung spiele die Tatsache eine Rolle, dass die Unternehmen weiterhin mit positiven Impulsen aus dem Ausland und dementsprechend mit einem guten Exportgeschäft rechneten.

Vergleiche man die IHK-Konjunkturindikatoren im Landkreis Esslingen mit denen in der Gesamtregion Stuttgart, so wiesen die Bewertungen in eine ähnliche Richtung. Beim genaueren Blick auf die Branchen zeige sich jedoch, dass sich die Dienstleister im Landkreis besser aufgestellt einschätzten als jene in der Region. Im Gegenzug vermelde der lokale Handel Abstriche gegenüber den regionsweiten Vergleichszahlen der Händler. Vor allem bemängle er die fehlende Dynamik.