Die Wirtschaft im Kreis – hier das Festo-Hochhaus – boomt. Foto: Horst Rudel

er Konjunkturmotor in der Region Esslingen lässt sich auch durch die Hitzewelle nicht aus dem Takt bringen.

Esslingen - Es ist ein Traumstart in das Jahr 2018 gewesen. Schon in ihrem ersten Konjunkturbericht Anfang des Jahres ist die Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen der Industrie- und Handelskammer der Region Stuttgart ins Schwärmen geraten. Dieser positive Trend hat sich in den folgenden Monaten offensichtlich fortgesetzt. Denn jetzt heißt es in der sommerlichen IHK-Bilanz wörtlich: „Die Wirtschaft im Landkreis Esslingen kann weiter ihr Loblied auf die boomende Konjunktur singen.“

Hervorragende Exportzahlen angesichts der florierenden Weltwirtschaft, flankiert von einer starken Inlandsnachfrage aus privatem und öffentlichem Konsum seien weiterhin die Basis für die überwiegend gute Bewertung der Geschäftslage der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen. Besonders bemerkenswert sei die Kapazitätsauslastung in der Industrie. Diese ist mit 91 Prozent sogar noch einmal ein bisschen gestiegen. Dennoch warnt der Esslinger IHK-Präsident Heinrich Baumann vor allzu großer Euphorie: „Die gute wirtschaftliche Entwicklung im exportorientierten Landkreis kann als Folge des weltweit drohenden Handelskonflikts ein jähes Ende finden“, gibt er zu bedenken. Auch bereite der Fachkräftemangel den Unternehmen immer größere Probleme.

Suche nach Spezialisten gestaltet sich schwierig

Die schwierige Suche nach Spezialisten bleibe deshalb das Hauptrisiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Laut der Umfrage benötigen 40 Prozent der Industrieunternehmen mehr Beschäftigte, um alle Aufträge annehmen zu können. Doch der Fachkräftemangel setze diesen Bemühungen oft und schnell deutliche Grenzen.

Dass es in diesem Jahr kein Sommerloch, sondern eher ein Sommerhoch gibt, können Industrie, Handel und Dienstleister gleichermaßen bestätigen. Allerdings gibt es branchenspezifische Unterschiede. So sind die Industrieunternehmen im Landkreis bei der Zwölf-Monate-Prognose nicht mehr ganz so optimistisch wie noch im Frühjahr. Rechneten damals 38 Prozent der Befragten mit weiter steigenden Auftragszahlen, so sind es jetzt noch 35 Prozent. Allerdings rechnen 60 Prozent mit ähnlich guten Zahlen wie in den vergangenen zwölf Monaten – und lediglich fünf Prozent der Befragten gehen von einem Rückgang der Umsatzzahlen aus.

Dienstleister sind optimistisch

Optimistisch blicken auch die Dienstleister in die Zukunft. 32 Prozent der Service-Unternehmen wollen ihre Kennzahlen verbessern, 65 Prozent setzen auf ähnlich gute Werte wie im Vorjahr und lediglich drei Prozent der Dienstleister rechnen mit einem schwierigeren Jahr. Etwas zurückhaltender sieht der Handel – und dabei vor allem der Einzelhandel – die Entwicklung. Von guten Geschäftszahlen berichten 38 Prozent der Unternehmen. Zu Jahresbeginn waren es noch 43 Prozent der Händler, die rundum zufrieden waren. Aber verglichen mit vielen Zahlen aus früheren Jahren, sind das immer noch sehr gute Werte.