Tiberias Bürgermeister Ron Cobi hat nach seiner Wahl Morddrohungen erhalten.. Foto: Kaufmann

In Tiberias am See Genezareth will der neue Bürgermeister den Einfluss der Ultraorthodoxen stoppen – und verliert deshalb wohl sein Amt.

Tiberias - Zweieinhalb Stunden nach Sabbatbeginn schaltet der Messias der Säkularen seine Handykamera ein und geht auf Facebook live. „Guten Abend, Sabbat Shalom, Tiberias“, sagt Ron Cobi. Der Bürgermeister steht mit Dreitagebart, Shorts und Turnschuhen auf der Promenade am See Genezareth. Es ist bereits dunkel an diesem Freitagabend, viele Leute gehen aus, hinter ihm dringt House-Musik aus den Restaurants. Daneben verkaufen Händler an Ständen Schmuck und Mobiltelefone. „Wir sind hier an der Promenade von Tiberias, sehr viele Leute. Hier gibt es keinen religiösen Zwang vonseiten der Charedim. Alles ist hier geöffnet.“ Um Ron Cobi tummeln sich Menschen, sie rufen, „Held“, „König“, „Du hast die Stadt wieder zum Leben erweckt“.