Dieses Standbild eines Youtube-Videos zeigt Al-Adnani im jahr 2013. Foto: dpa/YOUTUBE

Die IS-Terrormiliz hat in diesem Jahr viele Niederlagen erlitten. Zugleich wurden mehrere ihrer höchsten Anführer getötet. Jetzt kommt der durch Audiobotschaften bekannte Abu Mohammed Al-Adnani ums Leben.

Istanbul - Einer der höchsten Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Angaben der Extremisten in Nordsyrien getötet worden. IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani sei in Aleppo als „Märtyrer“ ums Leben gekommen, als er Militäroperationen inspiziert habe, teilte die Terrormiliz am Dienstagabend im Internet mit.

Die Echtheit der Mitteilung ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet. Auch das IS-Sprachrohr Amak berichtete über Al-Adnanis Tod.

Al-Adnani gehörte zu den berüchtigtsten Namen der Dschihadisten. Bekannt wurde er durch Audiobotschaften im Internet, in denen er den Gegnern des IS mit Angriffen drohte. Al-Adnani war es auch, der im Sommer 2014 in einer Audiobotschaft das „Kalifat“ des Islamischen Staates ausrief und den IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi zum „Kalifen“ erklärte.

Im vergangenen Mai rief der IS-Sprecher die Anhänger der Dschihadisten zu Anschlägen im Westen während des Fastenmonats Ramadan auf. „Macht diesen Monat mit Gottes Willen zu einem Monat der Leiden für die Ungläubigen überall“, forderte Al-Adnani in einer über das Internet verbreiteten Audio-Botschaft.

Über Al-Adnanis Alter gibt es unterschiedliche Angaben. Der IS-Sprecher soll Ende der 1970er Jahren in Syrien geboren worden sein. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

Die sunnitischen Extremisten haben in den vergangenen Monaten bereits mehrere Anführer verloren. US-Verteidigungsminister Ashton Carter erklärte Ende März, der IS-Vize und -Finanzchef Abdul Rahman Mustafa al-Kaduli sei bei einer Militäroperation getötet worden. Der unter seinem Kampfnamen „Omar der Tschetschene“ bekannte Tarkan Batiraschwili wurde rund 120 Kilometer südlich der nordirakischen Stadt Mossul getötet, wie Amak im Juli mitteilte.