In drei Kommunen im Landkreis Ludwigsburg wählen die Bürger 2017 einen neuen Bürgermeister. Foto: dpa

In Asperg, Oberrexingen und Pleidelsheim wird 2017 ein neuer Bürgermeister gewählt. Nicht überall tritt der Amtsinhaber wieder an.

Kreis Ludwigsburg - Es ist nicht so, dass Werner Somlai keine Lust mehr hätte: „Ich habe Spaß an meiner Arbeit“, sagt der 63-Jährige. Und trotzdem wird sich Somlai am 8. September in den Ruhestand verabschieden – freiwillig. Dann nämlich endet sein letzter Amtstag als Bürgermeister von Oberriexingen. Wer seine Nachfolge auf dem Chefsessel antritt, entscheidet sich bei der Wahl am 2. Juli. Ausgeschrieben wird die Stelle wohl Ende April im ganzen Land, von diesem Zeitpunkt an können die Kandidaten ihren Hut in den Ring werfen.

Eigentlich könnte Werner Somlai noch einmal antreten, nachdem die Altersgrenze für Bürgermeister von der früheren grün-roten Landesregierung nach oben gesetzt wurde. „Doch ich muss auch an mich selber denken, an die Gesundheit und an den Bekanntenkreis“, sagt Somlai. Da habe er in den vergangenen Jahren immer wieder zurückstecken müssen. Und damit soll von September an endlich Schluss sein.

Werner Somlai tritt nicht mehr in Oberriexingen an

Dabei ist Somlai noch gar nicht so lange das Oberhaupt der mit rund 3300 Einwohnern kleinsten Stadt im Landkreis. 2009 wurde er mit minimalem Vorsprung von rund 30 Stimmen gewählt. Zuvor arbeitete er aber schon Jahrzehnte als Kämmerer im Rathaus. Sein Mandat als Kreisrat für die Freien Wähler will Somlai behalten. Schließlich hofft er, im Ruhestand mehr Zeit für die Kreispolitik zu haben. „Das kam bislang sicher zu kurz.“ Seine Kommune sieht er dagegen auf einem guten Weg. Mancher werde sich freuen, wenn er weg sei, und mancher werde traurig sein. „Insgesamt werde ich die Stadt aber in einem guten Zustand übergeben“, meint der scheidende 63-Jährige.

Ob Ulrich Storer in diesem Jahr einen ähnlichen oder sogar den gleichen Satz sagen wird, ist noch unklar. Denn noch hat sich der Asperger Bürgermeister nicht festgelegt, ob er erneut kandidiert. „Ich werde mich im Frühjahr äußern“, sagt der 63-Jährige. Ein Datum für die Wahl hat der Gemeinderat noch nicht festgelegt, möglich wäre, dass die Asperger parallel zur Bundestagswahl am 24. September auch über ihren künftigen Bürgermeister abstimmen. Schließlich koste so ein Urnengang Geld, meint der Amtsinhaber.

Eine vierte Wahl in diesem Jahr ist möglich

Sollte Ulrich Storer nicht mehr antreten oder keine Mehrheit mehr bekommen, ginge eine Ära zu Ende. Seit 1993, seit knapp 24 Jahren, hat er am Fuße des Hohenaspergs das Sagen. Altersbedingt müsste auch er noch nicht in den Ruhestand wechseln, weshalb er seine Entscheidung noch abwägt. So oder so hat Storer bis zum Herbst viel Arbeit: Ein Bürgerentscheid über das kleine Hallenbad der Gemeinde scheint derzeit zum Beispiel zum Greifen nah.

Die erste Bürgermeisterwahl des Jahres wird voraussichtlich in Pleidelsheim stattfinden. Dort endet die Amtszeit von Ralf Trettner am 31. August. Im Gegensatz zu den Amtskollegen in Asperg und Oberriexingen hat der 42-Jährige schon angekündigt, sich erneut um das Amt zu bewerben – was die Zahl der Gegenkandidaten erfahrungsgemäß in engen Grenzen halten dürfte. Zur Wahl aufgerufen sind die rund 6300 Einwohner von Pleidelsheim am 25. Juni.

Vielleicht kommt noch eine vierte Wahl in 2017 hinzu – in Großbottwar. Dort endet Ralf Zimmermanns Amtszeit am 28. Februar 2018. Wahrscheinlich erst im kommenden Jahr stimmen die Bürger in Hemmingen und Hessigheim ab.