Jan Minges (l.) und Oliver Seibold zeigen Ute Melchinger Foto: Bernd Zeyer

Im Rahmen einer Öffentlichkeitskampagne für die Gemeinderatswahlen war das Infomobil der Stadt zu Besuch auf dem Weilimdorfer Wochenmarkt. Es soll die Bürger aufklären und dazu motivieren, ihre Stimmen am 26. Mai abzugeben.

Weilimdorf - Welche Partei vertreten sie denn?“, fragt Ute Melchinger, als sie die beiden Herren am blau-weiß-gelben Mercedes Sprinter sieht, der vor dem Weilimdorfer Bezirksrathaus steht. Nein, wird ihr erklärt, hier handle es sich nicht um Parteienwerbung, sondern um ein Infomobil der Stadt, das auf die Gemeinderatswahl am 26. Mai aufmerksam machen soll. Noch bis zum 22. Mai tourt es durch diverse Stuttgarter Bezirke, am Dienstag war es auf dem Weilimdorfer Wochenmarkt zu Gast.

„Wir möchten die Bürger auf die Wahl einstimmen und ihnen Hilfestellung geben“, sagt Helmut Müller, Projektleiter der Kampagne „Kommunalwahlen“ bei der Abteilung Kommunikation der Stadt Stuttgart. Begriffe wie kumulieren und panaschieren werden erklärt, wer möchte, der kann sogar per Stimmzettel-Dummy probewählen. Insgesamt 60 Stimmen haben die Wahlberechtigten, so viel Sitze hat der Stuttgarter Gemeinderat. 20 Parteien und Interessengemeinschaften buhlen um die Stimmen der 460 000 Wahlberechtigten.

Auf Tour in den Stadtbezirken

Weilimdorf ist die zweite Station des Infomobils, gestartet ist es am Samstag in Neugereut. Am Freitag, 10. Mai, steht es von 11 bis 15 Uhr auf dem Stammheimer Kirchplatz, am Mittwoch, 22. Mai, macht es von 11 bis 15 Uhr auf dem Hans-Scharoun-Platz in Rot Station. Das Mobil kommt immer an Markttagen, damit möglichst viele Menschen unterwegs sind. Höhepunkt soll am 11. Mai von 11 bis 17 Uhr ein „Stuttgart Tag“ auf dem Marktplatz in der Innenstadt sein.

Müller ist mit der Resonanz beim Start in Neugereut zufrieden, auch wenn das Wetter nicht gerade gut gewesen sei. Vor allem die mittlere und die ältere Generation sei zu längeren Gesprächen bereit, jüngere Menschen hingegen bevorzugen Müllers Erfahrung nach kurze und knackige Infos, um dann selbst zu recherchieren. Negative Reaktionen habe es bislang so gut wie gar nicht gegeben, weitaus öfter würden die Leute ihr Herz ausschütten und sich über die Verwaltung beklagen. „Die kriegen von uns dann die gelbe Karte mit“, sagt Müller. Immer vier Mitarbeiter der Stadt sind mit dabei.

Ziel ist eine möglichst hohe Wahlbeteiligung

Auf jeden Fall ihre Stimmen abgeben möchte Ute Melchinger. „Ich weiß aber noch nicht, wen ich abstrafen werde“, sagt die Weilimdorferin, die vor allem mit der Schulpolitik unzufrieden ist. Egal, mit welchen Anliegen die Menschen kommen, die Mitarbeiter geben keinerlei Wahlempfehlung und bleiben neutral. Das ist Bernd Klingler, der ebenfalls kurz beim Infomobil vorbeischaut, natürlich nicht. Er sitzt als Vertreter der Gruppierung Bündnis Zukunft Stuttgart 23 (BZS23) im Gemeinderat und hofft auf ein gutes Ergebnis am 26. Mai. Klingler hält die Infomobil-Aktion für sehr gut, damit die Wahlbeteiligung, die bei den vergangenen Kommunalwahlen nur 46,6 Prozent betragen hatte, dieses Mal höher ausfällt, denn: „Eine hohe Wahlbeteiligung ist wichtig für die Demokratie.“