Wer zieht nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in den Waldenbucher Gemeinderat ein? Rund 6820 Bürger sind zur Wahl aufgerufen. Foto: Claudia Barner

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 bekommen die etablierten Parteien in Waldenbuch mit den Grünen Konkurrenz. CDU und SPD fehlen zudem die Zugpferde bei der anstehenden Wahl. Ein Überblick.

Waldenbuch - Im Waldenbucher Kommunalparlament stehen die Zeichen auf Veränderung. Zu den drei Fraktionen FWV, CDU und SPD, die nach dem Rückzug der Neuen Liste vor zehn Jahren die Politik am Ratstisch gestalten, könnte sich ein neuer Mitspieler gesellen. Nach einer Pause von 25 Jahren tritt die politische Gruppierung Bündnis 90/Die Grünen wieder an. Mit neun Kandidaten konnten die Öko-Politiker zwar nur die Hälfte der zur Verfügung stehenden Listenplätze besetzen. Trotzdem haben die Wählerinnen und Wähler nun eine zusätzliche Alternative, die ein dickes Fragezeichen hinter die bisherigen Mehrheitsverhältnisse setzt.

Vor allem für SPD und CDU dürfte es damit noch schwerer werden, den aktuellen Stand von fünf (SPD) und sechs (CDU) Ratsmandaten zu halten. Beide Fraktionen treten am 26. Mai 2019 ohne ihre Zugpferde aus der letzten Kommunalwahl an. CDU-Fraktionschef Alf-Dieter Beetz hatte sich im Oktober 2018 aus persönlichen Gründen aus dem Gremium verabschiedet. Mit 3289 Stimmen hatte er vor fünf Jahren das beste Ergebnis für die Fraktion eingefahren. Rosa Loriz-Schoder landete damals mit 2063 Stimmen auf Platz zwei. SPD-Urgestein Ulrich Doster hatte bereits im Juli 2017 sein Amt niedergelegt. Er konnte vor fünf Jahren 2947 Wählerstimmen gewinnen und lag damit vor Walter Keck, der 1796 Stimmen auf sich vereinen konnte.

Ein Haken hinter den Wahlvorschlägen

Für die übrigen Gemeinderatsmitglieder lässt sich sagen: Bis auf den CDU-Mann Christoph Hellenschmidt stellen sich alle derzeit im Gremium vertretenen Stadträte auch 2019 wieder zur Wahl. Der Gemeindewahlausschuss hat am 28. März einen Haken hinter die Wahlvorschläge der Fraktionen gemacht. Der Ordnungsamtsleiterin Katharina Jacob ist aufgefallen: „Es gibt einen guten Mix aus erfahrenen Kräften und neuen, auch jüngeren Mitbewerbern.“

Die Freie Wählervereinigung – die derzeit mit sieben Mandaten die stärkste Kraft im Waldenbucher Ratsgremium ist – hat das Thema aufgenommen und bei der Vergabe der Listenplätze konsequent zwischen Amtsinhabern und Neulingen abgewechselt. Anders als die Kollegen der anderen Fraktionen können sich die Freien Wähler auch am 26. Mai auf ihre Spitzenkraft verlassen. Fraktionschefin Annette Odendahl bewirbt sich erneut um ein Mandat und führt die Liste an. Vor fünf Jahren war sie mit 4637 Stimmen als Stimmenkönigin aus der Wahl hervorgegangen.

Sie hofft auf viele Erstwähler

Rund 6820 Wahlberechtigte sind in Waldenbuch am 26. Mai zur Wahl aufgerufen. „Die genaue Zahl steht erst fest, wenn am 14. April das Wählerverzeichnis aufgestellt wird und wir die Wahlbenachrichtigungen verschicken“, sagt die Ordnungsamtsleiterin Katharina Jacob. Sie hofft darauf, dass am Wahlsonntag auch viele Erstwähler den Weg an die Urne finden. Damit sich die jungen Einwohner ernst genommen und angesprochen fühlen, hat das Stadtjugendreferat eine Postkarten-Aktion gestartet. Unter dem Slogan „Ich gehe wählen“ können die Jugendlichen ihre Wünsche, Ideen und Fragen notieren und bis zum 17. April an das Jugendreferat zurückschicken.

„Die Fraktionen haben sich bereit erklärt, die Fragen zu beantworten und bei der Podiumsdiskussion des Kulturwerks zur Kommunalwahl am 15. Mai 2019 um 20 Uhr im Forum der Oskar-Schwenk-Schule auch auf die Themen der Jugendlichen einzugehen“, sagt der Waldenbucher Jugendreferent Achim Böll. Wer noch keine Karte bekommen hat: Weitere Exemplare liegen im Eingangsbereich des Rathauses, im Stadtjugendreferat, den Büchereien und im Jugendhaus Phönix aus.

Die Namen der Kandidaten:

Freie Wählervereinigung Waldenbuch (FWV): 101. Annette Odendahl, 102. Robin Mehnert, 103. Jürgen Schwab, 104. Patrick Mock, 105. Jutta Häcker, 106. Sascha Brand, 107. Jose Lupion Montanile, 108. Rosemarie Maurer, 109. Annette Dolleschel, 110. Ralf Bieg, 111. Karl Neff, 112. Sven Wauri, 113. Wolfgang Rieth, 114. Christine Nulchis, 115. Karl Georg Martin, 116. Manfred Buddrus, 117. Jörg Schlotterbeck, 118. Gernot Schultheiß

CDU: 201. Karl Rebmann, 202. Rosa Loriz-Schoder, 203. Leon Kolb, 204. Sabine Dandachi, 205. Dietrich Ruckh, 206. Nadja Krotow-Klink, 207. Dr. Karlheinz Roth, 208. Heiderose Wedekind, 209. Martin Wolf, 210. Angelika Gabriel, 211. Tim Laubengaier, 212. Jürgen Toppmöller, 213. Jonathan Suckut-Ergünel, 214. Elke Bolschetz, 215. Alberto Cammisa, 216. Stephan Gauer, 217. Barbara Auwärter, 218. Sascha Bayha

SPD: 301. Ingrid Münnig-Gaedke, 302. Ferdinando Puccinelli, 303. Elaine Rauhöft, 304. Walter Keck, 305. Heidrun Rohse, 306. Stefan Jarsch, 307. Rosa Maria Drodofsky, 308. Michele Chiumenti, 309. Susanne Cianci, 310. Nakharin Donsuypae, 311. Silvia Maier, 312. Pellegrino Cittadino, 313. Angelika Ruck, 314. Anton Tauscher, 315. Ali Gülmez, 316. Jochen Schraub, 317. Marco Cianci, 318. Harald Jordan

Die Grünen: 401. Maria Rapp, 402. Sebastian Winkler, 403. Elke Zemler, 404. Rudolf Wehr, 405. Elena Kossiva-Rapp, 406. Peter Erler, 407. Dr. Ulrike Felger, 408. Alexander Kossivas-Rapp, 409. Monika Meyer