Im Steinenbronner Rathaus diskutieren die Gemeinderäte. Sie ringen um Lösungen und stellen Weichen für die Zukunft. Foto: Archiv Malte Klein

Zur Kommunalwahl im Mai treten mit der CDU und der SPD zwei Parteien in Steinenbronn an. Hinzu kommen mit den Freien Wählern und der Offenen Grünen Liste zwei Wählervereinigungen. Unter den Kandidaten sind auch zwei auffallend junge Frauen.

Steinenbronn - Diskutieren, Entscheidungen treffen und Zukunft gestalten. Das sind die Aufgaben der Gemeinderäte auch in Steinenbronn. Für die Kommunalwahl am 26. Mai haben die Parteien und Wählervereinigungen mögliche Kandidaten angesprochen, denen die Vorsitzenden das Amt als Gemeinderat zutrauen. In Steinenbronn werben zwei Parteien und zwei Wählervereinigungen um Stimmen für die 14 Sitze im Rat. Nur die Freie Wählervereinigung und die CDU haben so viele Kandidaten aufgestellt, wie es Sitze im Rat gibt. Die SPD und die Offene Grüne Liste bleiben mit je zehn darunter. Alle Gruppierungen sind aktuell im Rat vertreten.

Bei den Freien Wählern ändert sich wenig

Die Freien Wähler setzen auf Kontinuität. Von den aktuell fünf Gemeinderäten treten alle wieder an – ausnahmslos auf den vorderen Plätzen. Damit ist die Chance groß, dass sie wieder gewählt werden. Das sind Otto Elsäßer als zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters Johann Singer, die Fraktionsvorsitzende Gitta Obst, ihr Vize Giovanni Sena, Roland Kißling und Astrid Hagen. Neun weitere Kandidaten möchten in den Rat. Junge hätten dabei nicht so sehr eine Rolle gespielt. „Wir wollten eher Leute, die in Steinenbronn angekommen sind.“

Obst sagt, dass sie und ihre Mitstreiter früh angefangen haben, Kandidaten für die Kommunalpolitik zu werben. „Wir haben darauf geachtet, dass wir mit der Liste einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden“, sagt sie, die vor kurzem für 30 Jahre Ratsarbeit ausgezeichnet wurde. Das sind Persönlichkeiten wie Handwerker und Selbstständige, ebenso wie Techniker und Beamte. „Uns ist die Bürgernähe wichtig. Darum sind unsere Kandidaten zum großen Teil im Gemeinwesen aktiv und mit Leuten im Gespräch.“

Fünf Kandidaten der CDU sind unter 30

Von der CDU stellen sich vier von fünf Gemeinderäten der Wiederwahl. Das sind Wolfgang Miller, der erste Stellvertreter des Bürgermeisters, der Fraktionsvorsitzende Frank Schweizer, Karlheinz Weber und Rainer Reddehase, der während der Amtszeit für den ausgeschiedenen Georg Gonsior nachgerückt war. Hendrikje Ruck, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr an.

Die CDU stellt 14 Kandidaten: Drei davon heißen Miller. Das sind, abgesehen von Wolfgang Miller, dessen Kinder Matthias, der Kreisvorsitzender der Jungen Union Böblingen ist, und Verena. Beide haben vor ein paar Jahren mit anderen die Junge Union Waldenbuch/Steinenbronn gegründet. Von denen streben nun auch Kenth Joite, Dennis Weber und Jacqueline Stauch in den Gemeinderat. Somit sind fünf Kandidaten jünger als 30 Jahre. „Sie sehen, dass sie sich in der Kommunalpolitik unmittelbar einbringen und etwas erreichen können“, erklärt Wolfgang Miller die Gründe, warum viele junge Leute kandidieren.

Bei der Offenen Grünen Liste gibt es zwei sehr junge Frauen

Die Offene Grüne Liste, die den Grünen nahe steht, zieht mit zehn Kandidaten in den Wahlkampf. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Hauser tritt wieder an, während seine Kollegin Barbara Winkler aus persönlichen Gründen verzichtet. Auffällig ist, dass zwei sehr junge Kandidatinnen antreten, nämlich die 1997 geborene Noelle Riedmüller als Tochter des Freie-Wähler-Fraktionsvize Sena und die 1999 geborene Muriel Brummer.

Es gibt aber auch solche, die bereits früher zur Wahl standen, wie Friedrich Fritz, Andreas Schmid und Martin Epple-Schlenker. Mit Maren Hofmann zieht es die Tochter des früheren Gemeinderats Albrecht Hofmann in die Kommunalpolitik. „Es treten bei uns viele junge Leute an, die in Steinenbronn aufgewachsen sind. Sie möchten, dass sich die Gemeinde so entwickelt, dass es sich hier leben lässt, und sie kennen die Probleme“, sagt Stefan Hauser. Er erwartet, dass junge Gemeinderäte frischen Wind und neue Ideen einbringen. „Ich denke, ein Blick von außen tut gut.“

Die SPD konnte nicht mehr Leute finden

Von der SPD kandidieren die beiden Gemeinderäte Dieter Menzel und Antje Lindemeyer wieder. Menzel ist seit März 2011 im Gremium. Für Lindemeyer war die Wahlperiode ab 2014 ihre erste. Auf der Liste der Sozialdemokraten stehen insgesamt zehn Kandidaten. Das sind weniger, als möglich gewesen wären. „Wir hätten gerne noch mehr aufgestellt“, sagt Manfred Kosbi, der Schriftführer des Ortsverbands. Doch es sei nicht so einfach gewesen, geeignete Leute zu finden.

Auf der Liste stehen mit Philipp Kosbi und dessen Mutter Erika Kosbi bekannte Kandidaten. Beide traten früher an. Philipp Kosbi war nach der Wahl 2014 der erste Nachrücker und Erika Kosbi die zweite Nachrückerin. Philipp Kosbi ist mit 26 Jahren der jüngste Bewerber. Es folgen Antje Lindemeyer und Simone Schmid, die beide 1975 geboren wurden.

Das sind die Kandidaten:

Freie Wählervereinigung (FWV): 1. Otto Elsäßer, 2. Roland Kißling, 3. Gitta Obst, 4. Astrid Hagen, 5. Giovanni Sena, 6. Sebastian Buck, 7. Elke Wünsch, 8. Frank Luz, 9. Wilfried Dietmar Milow, 10. Oliver Höhne, 11. Demë Pnishi, 12. Matthias Papke, 13. Christina Weinmann, 14. Timm Klauss

CDU: 1. Wolfgang Miller, 2. Jacqueline Stauch, 3. Frank Schweizer, 4. Matthias Miller, 5. Karlheinz Weber, 6. Petra Kerber-Haack, 7. Rainer Reddehase, 8. Dennis Weber, 9. Kenth Joite, 10. Sven Menrad, 11. Antonio Santoro, 12. Verena Miller, 13. Julius Nejedly, 14. Stefan Neubert

Offene Grüne Liste (OGL): 1. Noelle Riedmüller, 2. Stefan Hauser, 3. Muriel Brummer, 4. Achim Lotter, 5. Maren Hofmann, 6. Friedrich Fritz, 7. Andreas Schmid, 8. Martin Epple-Schlenker, 9. Adrian Ripka Edler von Röthlin, 10. Christian Frey

SPD: 1. Antje Lindemeyer, 2. Dieter Menzel, 3. Simone Schmid, 4. Philipp Kosbi, 5. Marion Menzel, 6. Erich Ott, 7. Erika Kosbi, 8. Kurt Lindemeyer, 9. Hannelore Schumacher, 10. Marcus Heisig