Bei der Kommunalwahl in Hessen erringt die Alternative für Deutschland ein zweistelliges Ergebnis. Foto: dpa

Die Alternative für Deutschland kann bei der Kommunalwahl in Hessen punkten - das zeichnet sich nach ersten Auszählungen ab. In Frankfurt steht Schwarz-Grün im Stadtparlament vor dem Aus.

Frankfurt/Main - Die Alternative für Deutschland (AfD) kann nach ersten Zwischenergebnissen bei der hessischen Kommunalwahl mit starken Ergebnissen in den großen Städten rechnen. In Frankfurt brachte es die rechtspopulistische Partei nach Auszählung gut der Hälfte der Stimmen für das Trendergebnis aus dem Stand auf knapp 12 Prozent. In der Stadtverordnetenversammlung in Hessens größter Stadt zeichnete sich am Sonntag das Ende der schwarz-grünen Koalition im Römer (Rathaus) nach zehn Jahren ab. CDU und SPD lagen mit rund 24 Prozent etwa gleichauf. Sehr starke Verluste müssen die Grünen hinnehmen, die bei rund 14 Prozent lagen (2011: 25,8 Prozent).

Bei der Kommunalwahl werden zunächst nur die Stimmzettel ausgezählt, bei denen eine Liste angekreuzt wurde - daraus resultiert das Trendergebnis.

Keine Mehrheit mehr

„Die jetzige Konstellation hat keine Mehrheit mehr“, sagte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Die Metropole meldete zugleich eine historisch niedrige Wahlbeteiligung. Nur 37,3 Prozent der Bürger gaben ihre Stimmen ab. Das waren rund fünf Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren.

In Wiesbaden steuerte die AfD am Sonntagabend darauf zu, drittstärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung zu werden. Bei der Auszählung zum Trendergebnis kam die Partei nach Auswertung von 224 der 248 Wahlbezirke auf 16,2 Prozent und lag damit hinter SPD (24,3 Prozent) und CDU (23,2 Prozent). Im Wiesbadener Stadtparlament stellte bislang die CDU die größte Fraktion.

Verluste von mehr als sechs Prozentpunkten

In Kassel kam die AfD nach dem Trendergebnis auf 12,2 Prozent. Stärkste Partei wurde die SPD mit 30,3 Prozent bleiben, gefolgt von CDU (20,6 Prozent) und Grünen (17,0 Prozent). In Darmstadt war die AfD nach Auszählung von 104 der 117 Wahlbezirke viertstärkste Kraft. Mit klarem Abstand vorne lagen die Grünen mit 31,6, Prozent, gefolgt von der CDU (18,0 Prozent) und der SPD (14,8 Prozent). Beide Parteien verzeichneten demnach Verluste von mehr als sechs Prozentpunkten.