Die Waiblinger Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp leitet das neue Kommunalbüro in der CDU-Parteizentrale. Foto: privat

Die Parteizentrale präsentiert ein neues Konzept, um auf kommunaler Ebene attraktiver zu werden.

Als Friedrich Merz im November ankündigte, die frisch gebackene Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp aus Waiblingen im Falle seiner Wahl zur stellvertretenden Generalsekretärin zu machen, sah das nach einem taktischen Manöver aus. Merz war bislang nicht gerade als Förderer von Frauen-Interessen in der Partei aufgefallen. Inzwischen ist zu erkennen, dass hinter der Berufung mehr steckt.

CDU will mehr Frauen überzeugen

Stumpp eröffnete am Dienstag zusammen mit Merz und Generalsekretär Mario Czaja das neue „Kommunalbüro“ im Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Parteizentrale. Spektakulär klingt das nicht unbedingt, ist aber im Binnenleben der Partei ein durchaus bedeutender Schritt. Das Büro soll künftig die kommunalpolitischen Aktivitäten der CDU bündeln und koordinieren, soll die unteren Partei-Ebenen mit Ideen füttern, politische Talente ermitteln und fördern, und es soll einen Schwerpunkt darauf legen, Frauen durch neue Konzepte für die Mitarbeit bei den Christdemokraten zu motivieren. Geleitet wird das Büro von Christina Stumpp.

Merz: „Wir haben zu wenig Zugang zu Jüngeren“

„Wir sind noch immer eine Mitgliederpartei, aber unsere Mitglieder werden weniger und älter“, sagte Merz bei der Einweihung des Büros. „Und wir haben zu wenig Zugang zu Jüngeren.“ Die Gewinnung neuer Gruppen für die CDU gehe „über die Kommunalpolitik“. Die Einrichtung der neuen Zentrale für Kommunalpolitik sei ein langfristiges Projekt. Merz sagte, er erhoffe sich keine schnellen Erfolge, aber mittelfristig werde das neue Konzept dazu führen, „Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern“.

Stumpp nannte vier Schwerpunkte des Büros: Es soll eine kommunalpolitische „Zukunftsvision“ entwickelt werden, deren Grundzüge auch in das neue Grundsatzprogramm der Partei einfließen sollen. Mandatsträger sollen gewonnen und gefördert werden. Dazu kündigte Stumpp die Einrichtung „einer Stellenbörse für Bürgermeister“ und eines „Personalentwicklungspools“ an. Durch Fortbildungen sollen ehrenamtliche Kommunalpolitiker unterstützt werden. Außerdem kündigte Stumpp an, „meinen Beitrag zu leisten, um mehr Frauen zur Mitarbeit zu aktivieren“.

Ideenbörse als erstes neues Projekt

Die Vize-Generalsekretärin präsentierte als erstes Angebot des neuen Büros eine zentrale kommunalpolitische Plattform der CDU, die unter „www.cdu-kommunal.de“ erreichbar ist. Dort sollen kommunalpolitische Informationen zusammengefasst werden. Ein wichtiges Element ist eine Ideenbörse für Mitglieder, in der gelungene Beispiele kommunalpolitischer Arbeit eingesehen und vorgestellt werden können.