Wechsel der KAF-Geschäftsstelle (v.l.): Rainer Lechner (BM Ostfildern, bisheriger Geschäftsführer), Peter Jahn (BM Denkendorf, Vorsitzender) Reinhard Molt (BM Filderstadt, neuer Geschäftsführer Foto: Thomas Krämer

Seit Januar ist die Geschäftsstelle des Kommunalen Arbeitskreises Filder (KAF) in Filderstadt angesiedelt. Drei Städte betonen den Willen zu gemeinsamen Projekten.

Filder - Seit Beginn dieses Jahres liegt die Geschäftsführung des Kommunalen Arbeitskreis Filder (KAF) in den Händen von Reinhard Molt. Der Filderstädter Bürgermeister übernahm das Amt von Rainer Lechner, dem Ersten Bürgermeister von Ostfildern. Bei der offiziellen Übergabe im Rathaus von Denkendorf – der dortige Bürgermeister Peter Jahn hat turnusgemäß noch bis April 2017 den Vorsitz – fehlten Vertreter aus Leinfelden-Echterdingen sowie Neuhausen. Beide Kommunen stehen dem KAF sehr skeptisch gegenüber.

Das spielt natürlich auch für die drei Kommunen eine Rolle, die den Arbeitskreis aktiv weiterführen wollen und an einen Verband denken, der im Bereich gemeinsamer Flächennutzungsplanung aktiv werden könnte. „Dieser Wechsel fällt in eine spannende Zeit“, sagte Jahn angesichts der Diskussionen über die Zukunft des KAF. Gleichwohl sehen die Bürgermeister keine Schwächung des KAF durch das Ausscheren einzelner Kommunen. Auch habe niemand ein Interesse daran, Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern des Arbeitskreises zu ziehen.

„Gemeinsam die Interessen wahrgenommen“

Lechner hatte 23 Jahre die Geschäftsführung des KAF inne. Er sprach rückblickend von einer „spannenden Zeit“, in der der Filderraum verantwortungsvoll gemeinsam weiterentwickelt worden sei. Themen seien unter anderem der Rahmenplan Landschaftsraum Filder, der Hochwasserschutzzweckverband Körsch, das Rahmenkonzept Filder, der Lärmminderungsplan sowie die kritische Begleitung der Flughafenentwicklung gewesen. „Wir haben gemeinsam die Interessen des Filderraums wahrgenommen und immer dann positive Ergebnisse erzielt, wenn sich die Kommunen die Projekte zu eigen gemacht hatten“, so Lechners Resümee.

Der Erste Bürgermeister hätte, wie er sagte, bereits gerne vor zehn Jahren einen Planungsverband gehabt. Nun soll ein erneuter Anlauf unternommen werden. „Vielleicht gelingt uns der dritte Versuch in kleinem Kreis“, sagte Molt und wünscht sich eine „verbindliche Ebene“. Allerdings werde immer die Frage sein, wie viel Eigenverantwortung an den Verband abgegeben werde. Die Filderkommunen seien jedoch stärker, wenn sie gemeinsam auftreten würden, ist er überzeugt. „Diese Zusammenarbeit erwarten auch die Bürger von uns“, ergänzte Molt. Schließlich machten Straßen oder Bäche nicht an Markungsgrenzen halt.

„Filderraum in die Zukunft führen“

So sieht das auch der Vorsitzende. Die Filderkommunen müssen agieren und dürfen nicht warten, bis eine Großplanung auf sie zurollt“, sagte Peter Jahn. Man müsse zusammenarbeiten, um den Filderraum in die Zukunft zu führen. Momentan sieht es so aus, als ob das jedoch in Form eines Trios und nicht als Quintett erfolgen soll. Denn in Ostfildern und Denkendorf hatte sich der Gemeinderat für einen Planungsverband ausgesprochen und in Filderstadt hat Molt „positive Signale“ vernommen.

Eine der Aufgaben des Filderstädter Bürgermeisters wird nun sein, die sechs jährlichen Treffen der Rathausspitzen der beteiligten Kommunen zu organisieren. Dazu kommen zwei Treffen des ständigen Ausschusses mit Vertretern der Fraktionen. Außerdem übernimmt die Geschäftsstelle die Korrespondenz mit dem Verband Region Stuttgart und hält den Kontakt zu örtlichen Institutionen und dem Landratsamt. Und natürlich geht es darum, Projekte zu koordinieren und abzurechnen.