Wieder da: Der US-Stützpunkt Foto: dpa

Leider hält die Waffenruhe nicht. Russland und die prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine setzen weiter auf die Mittel der Gewalt. Die Wirksamkeit der Diplomatie stößt an ihre Grenzen.

So richtig der Satz der Kanzlerin ist, diplomatische Mittel seien zur Lösung der Ukraine-Krise ohne Alternative, so wahr ist auch: Sie allein reichen nicht aus. Schließlich hat der Endkampf um die ostukrainische Stadt Debalzewo alle Hoffnung zermalmt: Die in Minsk vereinbarte Waffenruhe zwischen der Ukraine und prorussischen Rebellen sowie deren Paten im Moskauer Kreml hält nicht.

Ernüchtert bleibt festzuhalten: Die Diplomatie hat es zwar vermocht, die Gesprächsfäden zwischen den Konfliktparteien zu halten. Aber sie verhindert nicht, dass Russland und die Rebellen die Entscheidung im Osten der Ukraine mit brachialer Gewalt vorantreiben.

Man kann das schlucken und wegsehen – und so denen in Russland Flügel verleihen, die auf Eroberung und einen aggressiven Nationalismus setzen wie Präsident Wladimir Putin. Man kann sich militärisch einmischen – aber nur auf die Gefahr hin, dass die ohnehin ramponierten Beziehungen zu Russland abreißen und der Krieg auf weitere Länder übergreift.

Wenn es überhaupt noch Möglichkeiten gibt, von außen mäßigend auf diesen Konflikt einzuwirken, dann liegen sie in der Kombination diplomatischer und militärischer Mittel. Also weiter verhandeln, aber auch Zeichen setzen wie zuletzt die Verlegung von zwölf Erdkampfflugzeugen aus den USA in die Pfalz zum Schutz osteuropäischer Nato-Partner. Diese Kombination mag zuweilen unentschlossen und halbgar wirken. Bei genauem Hinsehen aber ist sie es, die ohne Alternative ist.