Ein Bürgerentscheid zur Stadtbahn in Ludwigsburg könnte den Streit lösen. Foto: factum/Granville

Eigentlich sei den Bürgern egal, ob Schnellbusse oder eine Stadtbahn in Ludwigsburg fahren. Warum fürchtet er sich dann vor einem Bürgerentscheid? Das kommentiert Tim Höhn.

Ludwigsburg - Unnötig sei der Bürgerentscheid, sagt der Oberbürgermeister Werner Spec. Schließlich sei es möglich, zuerst ein Schnellbussystem zu installieren und später eine Stadtbahn. Es ist der Versuch, die eigene Agenda durchzudrücken und niemanden zu vergraulen – mit einem Versprechen, das er nicht halten kann. Land und Bund werden nicht viele Millionen für Busse bereit stellen, um später noch einmal viele Millionen in eine Bahn zu pumpen. Die Frage ist: Bus oder Bahn? Wenn Spec der Antwort ausweichen will, soll eben die Bevölkerung antworten. Nach Jahrzehnten der Debatte kann vielleicht tatsächlich nur ein Bürgerentscheid den Befreiungsschlag bringen.

Viele Menschen in Ludwigsburg wollen eine Stadtbahn

Zumal Spec sich widerspricht. Eines seiner Hauptargumente lautet, dass es den Ludwigsburgern egal sei, ob künftig Busse oder Bahnen fahren – solange nur endlich eine Lösung gefunden wird. Er gründet sein Engagement für die Busse also darauf, dass die Bürger damit d’accord gehen werden. Wenn er sich da wirklich so sicher wäre, könnte er die Forderung nach einem Bürgerentscheid gefahrlos unterstützen. Das tut er nicht, und das lässt den Schluss zu: Auch er weiß, dass in Ludwigsburg sehr viele Menschen die Stadtbahn wollen.