Eine Niederflurbahn in der Ludwigsburger Innenstadt – so könnte die Zukunft aussehen. Foto: StZ

Mit seiner Kehrtwende in der Diskussion über eine Stadtbahn erhöht der Landrat auch den Druck auf die Stadt Ludwigsburg.

Ludwigsburg - Mehr kann Rainer Haas wohl nicht tun. Der Landrat hat in den vergangenen Jahren immer für das Hochflur-System der Stuttgarter Straßenbahnen geworben, das in Ludwigsburg wegen der wenig stadtverträglichen Hochbahnsteige unpopulär ist. Jetzt ist Haas über seinen Schatten gesprungen und sagt: Egal was die Stadt will, wir machen mit. Weiter kann er die Tür nicht öffnen.

Nun macht Haas das nicht aus reiner Nettigkeit, sondern weil er kühl kalkuliert. Mit seiner Aussage setzt er Ludwigsburg und den Oberbürgermeister gewaltig unter Druck. Sollte die Stadt weiter zögern, sollte sie sich nicht zu einer Entscheidung durchringen – Werner Spec würde in die Geschichte des Landkreises eingehen als der Mann, der die Stadtbahn verhindert hat. Und Haas könnte mit Fug und Recht behaupten, er selbst habe alles versucht.

Ob Ludwigsburg nun Ja zu Hochflur oder Ja zu Niederflur sagt – Nein sagen kann die Stadt fast nicht mehr. Eine reine Schnellbuslösung scheidet sowieso aus, denn die Nachbarkommunen wollen die Busse nicht, sie wollen eine Bahn. Auf Grundlage der nun vorliegenden Zahlen spricht viel für Niederflur. Das Wichtigste aber ist, dass Ludwigsburg durch die Tür geht – und sich entscheidet.