Um den Ausbau der Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg wird weiter gerungen – besonders in Remseck. Foto: Archiv

Die Zukunft des Stadtbahnprojekts steht und fällt mit Remseck. Dort wird die Entscheidung nicht leicht – hat man doch die Wahl zwischen zwei Alternativen, die beide dem Gemeinderat nicht passen.

Remseck - Fast wöchentlich treffen sich die Verantwortlichen, um über die Pläne für den Nahverkehr im Landkreis zu sprechen. Noch vor der Sommerpause soll entschieden werden. Die Doppelstrategie, Schnellbusse und Stadbahn gleichzeitig zu planen, steht auf wackeligen Beinen. Ob sie kippt, entscheidet sich auch in Remseck.

Das Landratsamt favorisiert die gelben Hochflurwagen der SSB, wäre aber wohl auch bereit, in Niederflurbahnen mit niedrigem Einstieg zu investieren – denn diese Technik ist im Ludwigsburger Gemeinderat populär. Wohingegen die Ludwigsburger Verwaltungsspitze am liebsten ganz auf die Bahn verzichten und stattdessen Busse rollen lassen würde. Das zeigt, wie kompliziert die Gemengelage ist, auf deren Basis alle Beteiligten einen Kompromiss finden müssen. Und vor allem an Rems und Neckar müssen sie für diesen Kompromiss eine dicke Kröte schlucken: Seit Jahren ist die dortige Hochflur-Stadtbahn ein Erfolgsmodell, einstimmig forderte man deshalb ihren Ausbau.

Jetzt plötzlich wird der Stadt die Zustimmung zu Varianten abverlangt, von denen die eine für viele nur zweite Wahl ist (die Niederflurbahn) und die andere sogar noch dahinter rangiert (Schnellbusse). Eine Zustimmung ist alles andere als sicher. Bei all dem muss Remseck aufpassen, sich nicht abseits zu stellen. Sollten die übrigen Kommunen auf eine gemeinsame Linie einschwenken, Remseck aber gegen eine Niederflurbahn votieren und diese verhindern, ist die Rolle des bösen Buben schnell verteilt.