Der Nächste, bitte. Bis auf weiteres ist Paco Vaz der Kickers-Trainer. Foto: Baumann

Die Kickers in der Krise: Das ist nichts grundsätzlich Neues, doch die Formen nehmen immer dramatischere Züge an. Trainer Kaczmarek ist entlassen. Einige Personalien sind zu klären, doch das alles kostet auch Geld.

Stuttgart - Der Patient liegt auf der Intensivstation – und der Heilungsprozess gestaltet sich schwierig. So stellt sich die Situation bei den Stuttgarter Kickers dar. Die Mannschaft steckt in der sportlichen Krise, jetzt hat das Präsidium beim Trainer die Reißleine gezogen. Was nach der Ausbeute von fünf Punkten aus zuletzt neun Spielen nicht zwingend, aber nachvollziehbar ist.

Wieder einmal endet damit allerdings der Versuch der Kickers, Kontinuität in den Verein zu bringen, in der Sackgasse. Denn es geht ja nicht nur um den Trainer, auch ein Assistent wird gesucht – und ein Sportdirektor. Jetzt rächt es sich, dass diese selbst für die Regionalliga geltende Mindestanforderung im Sommer auf die lange Bank geschoben wurde. Auch die Abmeldung der zweiten Mannschaft in der Oberliga aus Spargründen erweist sich zunehmend als Handicap, weil die jungen Spieler, auf die die Kickers zwangsläufig setzen müssen, keine Spielpraxis bekommen können.

Und jetzt drängt auch noch die Zeit. Diesen Schuh muss sich das Präsidium anziehen, die Kickstiefel wiederum müssen andere schnüren. Die Spieler sind gefordert, denn auch ein neuer Trainer kann mit dem verbliebenen Kader allenfalls Impulse setzen, aber keine Wunderdinge vollbringen. Tomasz Kaczmarek hat nicht alles falsch gemacht, war am Ende aber überfordert und hat es eben nicht geschafft, die Löcher in der Defensive zu stopfen.

Die weiteren Löcher, im finanziellen Bereich der Blauen, müssen andere schließen. Wieder einmal – wie lange noch?

Ein Teufelskreis.

joachim.klumpp@stzn.de