AWS-Hinweis, dass die Tonnen nicht geleert werden konnten, weil sie nicht frei zugänglich waren Foto: Leif Piechowski

Die Abfallwirtschaft kündigt einen Serviceabbau an. Doch unterm Strich hat sie davon nicht viel - außer einen Imageverlust bei von der resultierenden Ungleichbehandlung betroffenen Bürgern.

Stuttgart – Trotz Serviceabbaus bei der Müllabfuhr bleibt laut Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) für die Mehrzahl der Bürger alles beim Alten. Doch ein Serviceabbau, der kaum ins Gewicht fällt, frei nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“, ist kleinlich. Die betroffenen Kunden müssen sich vor den Kopf gestoßen fühlen – zumal die Einschränkungen auch eine Ungleichbehandlung bedeuten: Während die einen auf den liebgewonnenen Service verzichten müssen, erhalten ihn andere in vollem Umfang – bei gleicher Müllgebühr.

Außerdem werden in der eng bebauten Innenstadt Behinderungen auf Gehwegen und Straßen nicht ausbleiben, wenn Berufstätige morgens ihren Behälter raus- und erst nach Feierabend wieder reinstellen. Ganz zu schweigen von der Tortur für ältere Menschen, bei denen der Müllmann nicht mehr klingelt und die nun selbst die schweren Tonnen durch Hinterhöfe rollen und zur Abfuhr bereitstellen müssen.

Die Region, in der es keinen Vollservice gibt, kann kein Vorbild für die Landeshauptstadt sein. Die Situation dort ist nicht mit der im Ballungsgebiet Stuttgart zu vergleichen.

Mit dem Serviceabbau riskiert die AWS bei der Bevölkerung einen Imageverlust, der durch die Zeitersparnis kaum aufzuwiegen ist.