Wie ist es um die Führungskultur im Ludwigsburger Rathaus bestellt? Foto: Pascal Thiel

Dass Mitarbeiter drangsaliert werden, ist schlimm. Dass sie nicht früher in Schutz genommen werden, ist schlimmer.

Ludwigsburg - Wenn es nun endlich mal gut läuft bei den Eventmanagern und Tourismusprofis im Ludwigsburger Rathaus, dann können sie jetzt richtig loslegen. Die Chefpositionen im Eigenbetrieb Tourismus und Events sind besetzt, dem bisherigen Anschein nach sogar kompetent. Und ein leitender Angestellter, der seinen Mitarbeitern das Leben schwer gemacht hat, wird – die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt – nicht mehr dabei sein. So weit so gut.

Was nicht gut ist: Dass ein leitender Angestellter seinen Mitarbeitern das Leben jahrelang schwer machen kann, ohne dass er nachhaltig daran gehindert wird. In diesem Fall lag das auch daran, dass der Eigenbetrieb jahrelang quasi führungslos war. Das ist ebenfalls nicht gut.

Früher aktiv werden

Allerdings: Die menschlichen Probleme in der Technikabteilung waren trotzdem bekannt. Es gab sie ja auch schon vor der Gründung des Eigenbetriebs. Trotzdem ist nichts dagegen unternommen worden. Der Laden lief ja, irgendwie.

Möglicherweise würde die jetzige Trennung beiden Seiten weniger Schmerzen verursachen, wenn die Hierarchen im Rathaus das Thema nicht hätten schleifen lassen. Möglicherweise hätte sich auch das Führungschaos bei der Feuerwehr geräuschloser regeln lassen. Auch dort mussten die Untergebenen erst auf die Barrikaden, ehe ihnen geholfen wurde.

Möglicherweise will irgendwann niemand mehr im Ludwigsburger Rathaus anheuern, wenn man das Gefühl haben muss, dort geht es zu wie im Wilden Westen.