Die Sicherheit an Silvester auf dem Schlossplatz soll besser werden. Foto: Lichtgut

Wenn Ablauf und Organisation bei der Premiere stimmen, könnte eine zentrale Silvesterparty auf dem Schlossplatz eine Bereicherung für die Stadt werden, kommentiert StN-Titelautor Sven Hahn.

Stuttgart - Dass die Vermarkter und Verantwortlichen in Stuttgart ein zentrales Fest zu Silvester auf dem Schlossplatz planen, ist eine gute Idee. Denn wer in den vergangenen Jahren versucht hat, zum Jahreswechsel einfach nur einen schönen Abend in der Stadt zu verbringen, musste sich von diesem Ziel meist rasch wieder verabschieden. Zu aggressiv die Stimmung, zu gefährlich die Böller und Raketen, die längst nicht nur auf dem Schlossplatz aus allen Richtungen durch die Luft flogen. Ein geschützter Raum würde allen Bürgern die Chance geben, einen sorgenfreien, entspannten Jahreswechsel in der Stadtmitte zu erleben.

Stuttgart würde mit dieser Idee das Rad im Übrigen nicht neu erfinden. Andere Großstädte wie Berlin haben seit Jahren etablierte zentrale Veranstaltungen zu Silvester. Solange sich Eintrittspreise in für alle erschwinglichen Bereichen bewegen, könnte das Fest eine Bereicherung für die Stadt sein. Zudem hätten die Macher eine Möglichkeit gefunden, dass zumindest auf dem zentralen Platz der Stadt Szenen von Übergriffen wie vor Jahren in Köln von vornherein vermieden werden könnten – das Engagement eines verlässlichen und professionellen Sicherheitspersonals vorausgesetzt.

Bei der Frage, ob das neue Fest von den Menschen in Stuttgart angenommen wird und ob es sich auf Dauer im Veranstaltungskalender der Stadt etablieren kann, wird viel vom Ablauf der geplanten Premiere abhängen. Verlaufen die Einlasskontrollen effektiv und höflich, können Wartezeiten und Schlangen an den Eingängen vermieden werden, stimmt das Rahmenprogramm und laufen Auf- und Abbau ohne Nachteile für Händler wie für Passanten auf der Königstraße ab, könnte die Silvesterparty auf dem Schlossplatz eine feste Größe werden.

sven.hahn@stuttgarter-nachrichten.de