Hansi Müller bringt erneut Unruhe in den VfB Stuttgart - zum falschen Zeitpunkt Foto: Pressefoto Baumann

Hansi Müller schürt erneut die Unruhe – und mit ihm der ganze Aufsichtsrat, der sich offenbar außerstande sah, ihn in die Vereinsräson einzubinden.

Stuttgart - Es steht schlecht um den VfB Stuttgart. Drei Spieltage vor Saisonende hängt der drohende Abstieg wie ein Damoklesschwert über dem Verein. Deshalb ist Sportvorstand Robin Dutt seit Wochen bemüht, die Reihen zu schließen, den Fokus allein auf die sportliche Rettung zu richten und die ohnehin nicht geringe Unruhe rund um den VfB nicht zusätzlich anzuheizen.

So gesehen war es ein eklatanter Fauxpas, als das Aufsichtsratsmitglied Hansi Müller den anstehenden Wechsel im Traineramt unbedacht hinausposaunt hat, was nach der Veröffentlichung in den Stuttgarter Nachrichten Tage zuvor ohnehin schon jeder wusste. Nächste Saison werde Alexander Zorniger den VfB trainieren, hatte der Ex-VfB-Profi gesagt – und damit nicht nur den amtierenden Trainer Huub Stevens düpiert, sondern auch gegen die Vorgaben in den eigenen Reihen verstoßen. Das ist allen beim VfB sauer aufgestoßen.

Insofern ist es ein logischer Schritt, dass Hansi Müller die Konsequenzen zieht und von seinem Amt zurücktritt. Die Frage ist nur: warum jetzt? Müller habe darauf gedrängt, ist aus Vereinskreisen zu hören. Dabei hatten sich die Turbulenzen um seine Äußerung längst wieder gelegt, sein Schritt war deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend geboten. Müller hätte gut und gerne die letzten drei Spiele abwarten können, die über die Zukunft des VfB entscheiden.

So aber schürt er erneut die Unruhe – und mit ihm der ganze Aufsichtsrat, der sich offenbar außerstande sah, ihn in die Vereinsräson einzubinden.