Thomas Müller hat noch Urlaub. Foto: dpa

Das ZDF überträgt an diesem Mittwoch ein Testspiel zwischen dem FC Bayern und Manchester City live zur besten Sendezeit – eine total unverständliche Entscheidung des Senders.

Stuttgart - Ja, ist denn heut’ schon wieder Champions League? Das könnte man jetzt ja glatt meinen, denn mittwochs überträgt doch immer das ZDF. Bayern gegen Manchester City – um 20.30 Uhr ist Anpfiff. Aber Champions League im Juli, halt, das gibt’s nicht. Dennoch ist das ZDF live dabei, bei einem stinknormalen Testspiel ohne jeden sportlichen Wert und ohne jede Aussagekraft.

Es ist noch nicht einmal die Generalprobe vor dem Bundesligastart, der erst in gut fünf Wochen stattfinden wird. Zudem fehlen bei beiden Clubs die Nationalspieler wie Thomas Müller, Mats Hummels, Joshua Kimmich, Jérome Boateng oder Kevin de Bruyne, die noch im EM-Urlaub sind. Die Engländer treten sogar mit einer besseren Jugendmannschaft an. Bayern II trifft also auf Manchester City III. Dennoch zeigt das ZDF diese Partie zur besten Sendezeit – und das wirft eine Frage auf: Alles Fußball, oder was?

Juxspiel in voller Länge

Antwort: alles Banane! Es reicht! Vielleicht stimmt am Ende ja sogar die Einschaltquote, aber das rechtfertigt eine solche Entscheidung nicht. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten werden über die Gebühren der Zuschauer finanziert. Sie haben per Rundfunkvertrag einen Auftrag – und der lautet nicht, ein Juxspiel in voller Länge zu präsentieren, sondern Programmvielfalt zu garantieren und für eine inhaltlich ausgewogene Berichterstattung zu sorgen. Punkt.

Und was sollen überhaupt die anderen Disziplinen sagen, die teilweise fast komplett aus dem TV verschwunden sind? Oder wo gibt es die Volleyball-Bundesliga zu sehen? Oder Hockey? Oder Ringen? Oder Rudern? Bayern II gegen Manchester City III: das Angebot wird immer eindimensionaler und auf Fußball reduziert – was den anderen Sportarten erheblich schadet. Bei Olympischen Spielen allerdings werden dann von den Volleyballern, Hockeyspielern, Ringern und Ruderern schon Medaillen erwartet – ein Widerspruch in sich.

In diesem Sinne: die Champions League beginnt dann im September.