Feuersalamander gehören zu den bedrohten Tierarten Foto: dpa

Vor der Landtagswahl versucht sich die CDU mit dem Thema Naturschutz zu profilieren – doch die Ideen sind rückwärts weisend.

Stuttgart - Wer braucht eigentlich Naturschutz? Ein paar unscheinbare Insekten? Seltene Orchideen? Aussterbende Vogelarten? Oder der Luchs? An erster Stelle: Der Mensch. Homo sapiens benötigt gesunde Wälder und intakte Moore für saubere Luft zum Atmen. Und Naturerlebnisse, um sich zu erholen vom täglichen Alltagsstress. Das haben die meisten Menschen inzwischen verstanden. Umso erstaunlicher, dass CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf offenbar noch immer anderer Auffassung ist. Er spielt die Natur weiterhin gegen den Menschen aus, spricht von Bevormundung, wenn über Gesetze und Richtlinien die letzten Ressourcen in unserer ausgeräumten Kulturlandschaft geschützt werden. Das Eigentum soll künftig wieder höchste Priorität haben. Das würde heißen, dass die Eigentümer geschützter Flächen nach eigenem Gutdünken über deren Nutzung bestimmen könnten.

Das sogenannte Naturschutzkonzept der CDU ist rückwärtsgewandt und würde – übersetzt man die Floskeln darin – in vielen Punkten eine Kehrtwende gegenüber den von Grün-Rot und den Naturschutzverbänden erreichten Erfolgen bedeuten.

In einem hat Wolf recht: Der Naturschutz gehört wirklich nicht zu den Kernkompetenzen seiner Partei.