Spaß für die Kleinen: das Kinderkonzert beim Stuttgarter Musikfest Foto: Holger Schneider / IBA

Die Bedenkenträger haben nicht Recht behalten. Bei seinem zweiten Musikfest wurde der künstlerische Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Hans-Christoph Rademann, von einer Woge der Sympathie getragen.

Stuttgart - Die Bedenkenträger haben nicht Recht behalten. Bei seinem zweiten Musikfest wurde der künstlerische Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Hans-Christoph Rademann, von einer Woge der Sympathie getragen. Das Nebeneinander von Dresdner Kammerchor und Gächinger Kantorei, Freiburger Barockorchester und Bach-Collegium, historischen und modernen Instrumenten hat funktioniert. Sogar die Experimente, welche die Macher des Esslinger Podium-Festivals im Auftrag des Musikfests mit Bach anstellten, haben ihr Publikum gefunden, und die Idee, für den „Pianomarathon der Meisteramateure“ keinen Eintritt zu verlangen, hat ein ganz neues Publikum angelockt. Selbst die unglückliche Festrede zum Auftakt des Festivals, in der Günther Oettinger über dem Blick in die Vergangenheit der Institution deren Gegenwart und Zukunft vernachlässigte, war am Ende vergessen. Wie spannend das Kommende klingen könnte, hat Rademann in drei Konzerten bewiesen. Nur dass er nach seinem „Solomon“ zu seinem Musikfest ins Erzgebirge abreiste, war keine glückliche Entscheidung. Ein Festivalchef ist eine Marke, er muss präsent sein. Alles andere macht Hoffnung und Lust auf mehr.