Am 24. März begann die Nato mit der Bombardierung Jugoslawiens. Foto: ANSA

Der Kosovo-Krieg zeigt, was Politik bewirken kann und woran sie oft scheitert, meint Dieter Fuchs.

Stuttgart - Der letzte Krieg, den europäische Armeen gegeneinander geführt haben, begann vor 20 Jahren im Kosovo. Am 24. März 1999 flog die Nato ihre ersten Luftangriffe auf Ziele in der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien mit seinen Teilstaaten Serbien und Montenegro. Zwei Monate lang bombardierten amerikanische und europäische Streitkräfte nicht nur serbische Kasernen im kosovarischen Nichts, sondern auch Gebäude mitten in der europäischen Hauptstadt Belgrad. EU und Nato agierten mit einer beeindruckenden Geschlossenheit, die heute unvorstellbar ist, und erreichten damit ihr erstes Ziel: Die Unterdrückung der kosovo-albanischen Bevölkerung endete, die Machtgelüste des jugoslawischen Präsidenten Milosevic wurden erheblich gestutzt. Doch danach entwickelte sich das Kosovo zu einer politischen Katastrophe, deren Auswirkungen wir bis heute spüren und die Europa noch beschäftigen werden.