Feiert zum Abschied einen Titel mit Frisch Auf: Michael Kraus. Foto: Baumann

Unser Redakteur Jürgen Frey hält den EHF-Pokal-Sieg von Frisch Auf für eine Meisterleistung. Für den mittelfristig geplanten Angriff auf die Champions-League-Plätze müssen die Göppinger Handballer den Titelgewinn nutzen, um neue Einnahmequellen zu erschließen.

Göppingen - Es gibt sie also doch noch: Die gute Nachricht von einem schwäbischen Traditionsclub. Frisch Auf Göppingen hat zum fünften Mal einen europäischen Handball-Titel an Land gezogen. Ohne die EHF-Pokal-Erfolge 2011 und 2012 schmälern zu wollen, der dritte Triumph in diesem Wettbewerb ist am Höchsten zu gewichten: Im Viertelfinale musste der deutsche Pokalsieger SC Magdeburg aus dem Weg geräumt werden. Im Final Four mit Chambery Savoie und in Gastgeber HBC Nantes zwei französische Top-Clubs in deren Land bezwungen werden.

Trainer Magnus Andersson gelang es, die Mannschaft auf die Minute topfit zu bekommen. Sie erbrachte einen Qualitäts-Nachweis erster Klasse, der in der Bundesliga zu selten gezeigt wurde. Nur dank des Titelgewinns ist Frisch Auf auch künftig auf der internationalen Bühne präsent.

Deshalb wäre es vermessen, schon in der Saison 2016/17 den Angriff auf die Champions-League-Plätze zu erwarten. Will Frisch Auf tatsächlich in die Königsklasse, muss der Kader verstärkt werden. Dies gelingt nur, wenn die für ihr seriöses Wirtschaften bekannte Vereinsführung neue Einnahmenquellen erschließt. Der Europacup-Triumph ist dabei eine wichtige Hilfe.