Manfred Rommel bei einem Termin im Stuttgarter Rathaus 2007 Foto: dpa

Nachnachfolger Fritz Kuhn hat wohl das derzeit einzig Mögliche getan: Er hat geräuschlos eine Allianz für den Manfred-Rommel-Flughafen geschmiedet. Die Flughafenchefs können nur noch staunen über die unerwartete Dynamik. Auch dieser Schritt von Kuhn ist noch mutig genug.

Stuttgart - Was der frühere OB Manfred Rommel für die Landeshauptstadt und die komplette Republik geleistet hat, ist aller Ehren wert. Daher ist es keine Frage, dass es nach seinem Tod am 7. November 2013 an der Zeit ist, sein Werk zu würdigen. Nur: Was ist der beste Weg?

Am allerschönsten wäre es, wenn ein wichtiger Platz an das unbestechliche Stadtoberhaupt und den vorbildlich toleranten und menschenfreundlichen Politiker erinnern würde, wo sich der populäre Rommel einst aufhielt: mitten in der Stadt, nah bei der Bevölkerung. Aber wer hat schon den Mut, den Stuttgarter Schlossplatz oder wenigstens den Kleinen Schlossplatz in Manfred-Rommel-Platz umzubenennen? Und neue Plätze oder Straßen in der Stadtmitte, die Rommel gerecht werden, entstehen nicht mehr. So hat der Nachnachfolger Fritz Kuhn wohl das derzeit einzig Mögliche getan: Er hat geräuschlos eine Allianz für den Manfred-Rommel-Flughafen geschmiedet. Die Flughafenchefs können nur noch staunen über die unerwartete Dynamik.

Auch dieser Schritt von Kuhn ist noch mutig genug. Denn es gibt nicht abwegige Gegenargumente, für die Manfred Rommel selbst gar nichts kann. Im Ausland dürfte man beim Namen Rommel spontan wirklich öfter an den früheren Kriegshelden Erwin Rommel denken als an seinen Sohn Manfred. Wenn man überhaupt was dabei denkt. Aber das ist wohl hinnehmbar – und auch zu verkraften. Denn am Flughafen dürfte in einigen Monaten nur ein Schild an den Alt-OB erinnern. Und Flugreisende orientieren sich fast nur an der Ortsbezeichnung. Man spricht hier also weitgehend über ein theoretisches Problem. Wenn man wollte, könnte man in den Gebäuden auch aufklären darüber, dass dieser Rommel aus dem Schatten des anderen Rommel getreten ist.

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