Sein Vertrag beim DHB wird wohl nicht verlängert: Bundestrainer Heuberger Foto: dpa

Martin Heuberger hat mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft Olympia 2012, die EM 2014 und nun auch die WM 2015 verpasst. Unser Redakteur Jürgen Frey fordert einen Mentalitätswechsel auf der Trainerbank. Der neue Bundestrainer soll mutig sein.

Stuttgart - Martin Heuberger hat mit seiner Mannschaft Olympia 2012 und die EM 2014 verpasst. Und jetzt wird der größte Handball-Verband der Welt auch bei der WM 2015 in Katar fehlen. Da Profisport nun einmal ergebnisorientiert ist, reicht diese niederschmetternde Bilanz schon aus, um zu der Erkenntnis zu gelangen: Das war’s für den Bundestrainer – zumal sein Vertrag am 30. Juni ohnehin endet.

Doch das Rückspiel in der WM-Qualifikation zeigte auch Heubergers Defizite im Coaching auf. Er hatte im Gegensatz zu seinem polnischen Kollegen nicht den Mut, den Torwart zu wechseln. Auch was Taktik und Spielphilosophie betrifft, lieferte der Noch-Bundestrainer in diesem Alles-oder-nichts-Spiel genügend Angriffsfläche für Kritik.

Was der deutsche Handball jetzt dringend braucht, ist ein Mentalitätswechsel auf der Trainerbank. Der neue Chef darf nicht ängstlich sein. Er muss deutlich mehr Mut zeigen als sein Vorgänger. Ein erfahrener Fachmann mit Power und Selbstvertrauen ist gefragt, vielleicht auch ein Querdenker. Auf alle Fälle muss es jemand sein, der Charisma hat und Siegermentalität ausstrahlt. Damit wäre aber nur die Grundvoraussetzung gegeben, um das erklärte Ziel Olympia-Gold 2020 zu erreichen.

Auf den neuen Bundestrainer wartet eine Menge Arbeit. Er und sämtliche Mitstreiter müssen alle Kräfte bündeln, um genügend Energie für die Erneuerung zu haben. Der Vorteil: Von ganz unten gibt es nur eine Richtung – nach oben.