Ob viel oder wenig Verkehr: Tempo 30 ist vor Schulen und Kitas immer sinnvoll. Foto: dpa

Wo viele Kinder und Ältere sind, sollten Autos langsamer fahren. Die Bundesregierung will 30er-Zonen deshalb auch jenseits der Wohngebiete leichter ermöglichen – ohne negative Effekte beim Durchgangsverkehr. Eine uneingeschränkt sinnvolle Idee, findet unser Kommentator.

Stuttgart - Mangelnde Regulierungswut kann man deutschen Politikern und Behörden wahrlich nicht vorwerfen. Umso erstaunlicher ist, dass die bundesweite Tempo-30-Vorgabe innerhalb besonders sensibler Verkehrszonen erst jetzt auf die Tagesordnung kommt.

Die Verordnung, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorlegt, ist dringlich, richtig und uneingeschränkt sinnvoll. Fragt sich nur, warum sie nicht schon längst in den meterdicken Gesetzes- und Vorschriften-Konvoluten, die in jeder Legislaturperiode produziert werden, verankert ist.

Schüler, Kinder und Senioren brauchen den besten Schutz auf Straßen – was für viel befahrenen Trassen umso mehr gilt. Den Vorwurf, auf mögliche Gefahren und Risiken übertrieben zu reagieren, kann man Dobrindt nicht machen. Flexibel auf Stoßzeiten zu achten und den Verkehr nicht automatisch und generell auf 30 runter zu bremsen, ist der richtige Weg, um die Schwächsten so gut wie möglich zu schützen und Staus trotzdem nicht noch weiter als nötig anschwellen zu lassen.