Auch Cacau hat den VfB II nicht vor dem Abstieg retten können. Foto: Baumann

Die Zeiten sind vorbei, als die VfB-Nachwuchsabteilung noch etwas ganz Besonderes war. Will der VfB seinem Unterbau wieder zur alten Qualität verhelfen, müssen die Kompetenzen künftig klar zugeteilt sein.

Stuttgart - Es ist bitter. Der Absturz des VfB Stuttgart II in die Regionalliga wird zur harten Wirklichkeit. Damit verliert der Club das höchste Gut, das ein Bundesligist im Nachwuchsbereich haben kann und zudem sein Alleinstellungsmerkmal – zumindest im Süden der Republik. Das ist bedauerlich und ein Armutszeugnis für die komplette sportliche Leitung, inklusive Trainer und Mannschaft. Der Kampf ums Überleben zeichnete sich früh ab, doch bis auf die Verpflichtung von Cacau wurde auf den drohenden Abstieg nicht reagiert, vielmehr wurde er billigend in Kauf genommen.

Das Kernproblem der Misere war die fehlende Hierarchie. Sowohl im Team, wo die Rolle der Routiniers nicht klar definiert war. Als auch hinter den Kulissen, wo ein großes Fragezeichen hinter den Verantwortlichkeiten stand. Will der VfB seinem Unterbau wieder zur alten Qualität verhelfen, müssen die Kompetenzen künftig klar zugeteilt sein.

Aus der Regionalliga wieder hochzukommen, wird eine Herkulesaufgabe. Die Konkurrenz im Kampf um die ersten beiden Plätze ist enorm groß. Einen Direktaufsteiger gibt es nicht.Ob Spieler wie Max Besuschkow oder Stefan Peric, die als U-19-Spieler zeigten, dass sie in der dritten Liga mithalten können, sich die vierte Liga antun, ist fraglich. Toptalente von anderen Clubs zu bekommen, wird nun schwieriger. Die Zeiten sind vorbei, als die VfB-Nachwuchsabteilung noch etwas ganz Besonderes war.

Jeder Abstieg ist auch ein Chance? Schön wär’s. Fest steht: Es wäre deutlich leichter gewesen, in der dritten Liga zu bleiben, als zurückzukehren.

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