Ohne neue Flächen wird Wohneigentum für den Mittelstand nicht mehr bezahlbar. Foto: FACTUM-WEISE

Ohne neue Flächen wird Wohneigentum für den Mittelstand nicht mehr bezahlbar – deswegen muss die Politik handeln, findet unser Kommentator Rafael Binkowski.

Ludwigsburg - Der Trend betrifft nicht nur Ludwigsburg, sondern die gesamte Region. Und ein Ende ist nicht abzusehen – jedes Jahr steigen die Bauland- und Immobilienpreise weiter an. In Stuttgart können Beamte oder junge Familien von Eigentum nur mehr träumen. Auf diesen Weg droht Ludwigsburg ebenfalls abzudriften. Nun rächt sich, dass in den vergangenen 20 Jahren wenig Wohnland ausgewiesen und wenig bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurden. Zudem weist die nahe gelegene Landeshauptstadt seit Jahren kein Bauland mehr aus, während der Zuzug in die Region ungebremst anhält.

Die Expansion der Großunternehmen zieht immer mehr Fachkräfte an – die suchen ortsnahen Wohnraum und verfügen oft über gute Gehälter. Gleichzeitig tun sich alle Kommunen im Umland schwer, ausreichend Wohngebiete zu schaffen. Das hängt auch mit der bewussten Verknappung zusammen, die der Regionalverband ausgerufen hat. Vor allem aus ökologischen Gründen, um den Flächenverbrauch zu verringern. Dieses Ziel mag ehrenwert sein, passt aber nicht zu einer wirtschaftlich prosperierenden Region. Wird dieser Ansatz aufrechterhalten, kann sich der Mittelstand auf absehbare Zeit kein Eigentum mehr leisten.

In Ludwigsburg sind einige Baugebiete in Planung, auch wird über zusätzliche Stockwerke nachgedacht. Doch die Debatten sind zäh und kommen nur mühsam voran. Und so wird der Gutachterausschuss wohl auch nächstes Jahr wieder einen deutlichen Preisanstieg vermelden.