In der Kritik: BBL-Geschäftsführer Stefan Holz (rechts/beim All-Star-Game 2019 in Trier mit dem als bestem Spieler ausgezeichneten Ismet Akpinar) Foto: imago/Beautiful Sports/Wunderl

Aktionen gegen Rassismus verdienen nach Meinung unseres Redakteurs Jochen Klingovsky Respekt, Unterstützung und Nachahmer – das weiß nun auch BBL-Geschäftsführer Stefan Holz.

Stuttgart/München - Früher war Stefan Holz als selbstständiger Unternehmer unter anderem für die Vermarktung von „Wetten, dass...?“ zuständig, danach blieb er der Unterhaltungsindustrie treu – und wurde 2015 Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga (BBL). In der Corona-Krise gewann Holz zunehmend an Profil, erste Journalisten bezeichneten ihn in Anlehnung an den mächtigen Boss der Deutschen Fußball Liga (DFL) schon als „Seifert des Basketballs“. Doch nun, noch ehe an diesem Samstag in München der Re-Start der Saison ansteht, zeigt sich, wie wertlos so ein Slogan sein kann: Holz verspielte mit ein paar nicht zu Ende gedachten Sätzen enorm viel Kredit.

Unsensibel und unpassend

Der BBL-Funktionär hatte, angesprochen auf die Rassismus-Proteste von Fußballprofis, erklärt, dass in seiner Liga politische Äußerungen in jedweder Richtung verbal und non-verbal nicht gestattet seien. Nachdem ihm etliche Vereinsvertreter und Spieler klargemacht hatten, wie unsensibel, unpassend und unverständlich diese Worte waren, ruderte Holz erst zurück, um sich tags darauf zu entschuldigen: Er bedauere seine Aussage – und würde sie so nicht noch einmal treffen.

Basketball ist eine der größten Sportarten weltweit, viele Profis zeigen nicht nur beeindruckende Leistungen, sondern auch Haltung. Jeder Spieler, der nun plant, beim BBL-Finalturnier gegen Rassismus und Polizeigewalt (nicht nur in den USA) zu protestieren und dies dann auch tut, verdient Respekt, Unterstützung und Nachahmer. Die Vereine haben das verstanden. Und bei Stefan Holz ist diese Botschaft nun auch angekommen. Wetten, dass...?

Lesen Sie hier: So hat sich Stefan Holz entschuldigt

jochen.klingovsky@stzn.de