Israel zieht seine Bodentruppen aus Gaza zurück – beide Seiten halten die vereinbarte Feuerpause ein. Foto: dpa

Im Gazastreifen schweigen die Waffen schweigen erst einmal. Nun braucht Israel die Unterstützung des Westens, vor allem die von denen, die sonst schweigen, wenn die Hamas ihre nächsten Raketen auf Israel feuert. Ein Kommentar von Reporter Franz Feyder.

Jetzt schweigen also die Waffen – erst einmal. Israels Armee hat sich aus dem Gaza-Streifen zurück- und „defensive Positionen“ außerhalb des Küstenstreifens bezogen, wie es heißt. Seit dem 8. Juli sollen die Soldaten sollen 32 Tunnel der radikal-islamischen Hamas zerstört haben. Damit ist das ausgegebene Kriegsziel von Premier Benjamin Netanyahu erreicht. Zeit, um dem Sterben auf beiden Seiten Einhalt zu bieten und miteinander zu verhandeln.

Gespräche, die erst einmal ein Ziel haben müssen: Israel vor dem Raketenbeschuss der Hamas-Terroristen zu schützen. Um das zu erreichen, muss Netanyahu nach allem Leiden der vergangenen Wochen den Verstand und die Herzen seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger für unliebsame Entscheidungen gewinnen. Die israelische Handelsblockade der Palästinensergebiete ist so wirkungslos wie der Neu- und Ausbau israelischer Siedlungen in diesen Regionen illegal ist. Beides muss der Regierungschef stoppen: Ein satter Palästinenser mit einem Dach über dem Kopf und Kindern in der Schule wird seltener zur Rakete greifen, als er dies jetzt tut.

Dazu braucht Netanjahu die Unterstützung des Westens. Der muss genauer hinschauen, welche Projekte er im Gazastreifen finanziert. Und der Premier braucht die Unterstützung von denen, die sonst wegschauen, die schweigen, wenn die Hamas ihre nächsten Raketen auf Israel feuert. Die dann vom Sofa aufstehen und krakeelen, wenn Israel sich wehrt. 450 Raketen schoss die Hamas vor dem 8. Juli auf Menschen in Israel, ohne das es jemanden interessierte. Daran gilt es zu denken, wenn „Waffenruhe“ herrscht.