Auch die Busspur in der Nordbahnhofstraße wird zugeparkt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Rund 1200 Parkplätze im Parkhaus des Milaneo reichen am Wochenende nicht für den Ansturm - das Einkaufszentrum ist allerdings hervorragend an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Es hilft nur eins: konsequent gegen Parksünder vorzugehen.

Stuttgart - Von Freitag bis Samstag parken die Autos in den Wohngebieten im Nordbahnhofviertel Stoßstange an Stoßstange auch im Halteverbot. Kennzeichen wie GP, LB, RT, TÜ verraten, dass Shopping-Touristen, die ins Milaneo strömen, dort ihre Fahrzeuge abstellen.

Dass die Anziehungskraft des Einkaufszentrums bis in die Region hinein und darüber hinaus reicht, ist erfreulich. Unerfreulich ist dagegen, dass die Anwohner den Preis für den wirtschaftlichen Erfolg zu zahlen haben.

Rund 1200 Parkplätze im Parkhaus des Einkaufszentrums reichen vor allem am Wochenende nicht für den Ansturm. Dass nicht mehr Stellplätze zur Verfügung stehen, ist politisch gewollt. Der Verkehr soll so reduziert werden. Und um ins Milaneo zu kommen, ist tatsächlich kein Auto notwendig. Das Einkaufszentrum ist hervorragend an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Die Strecke zwischen Stuttgarter Hauptbahnhof und Milaneo ist in wenigen Minuten zu Fuß zu bewältigen. Auf das Verhalten zu vieler Autofahrer hat das aber keinen Einfluss. Trotz Feinstaubs, Staus und nerviger Parkplatzsuche steigen sie nicht auf Bus und Bahn um. Das Ergebnis: Gegen Wochenende staut sich der Verkehr vor dem Parkhaus des Milaneo und werden die Fahrzeuge im angrenzenden Wohngebiet abgestellt.

Um den politischen Willen durchzusetzen, hilft jetzt nur eins: konsequent gegen Parksünder vorzugehen – mit Bußgeldbescheiden und mit Abschleppaktionen. Bis zum Sommer abzuwarten und zu hoffen, dass das neue Parkraummanagement greift, setzt die Bewohner dort unzumutbar lang den Belastungen durch die Parksünder aus.