Mats Hummels will zum FC Bayern. Foto: dpa

Der Fall Mats Hummels zeigt wieder einmal, dass es dem Rekordmeister auch darum geht, die Konkurrenz zu schwächen. Diese Bayern-Strategie hat aber einen Haken.

Stuttgart - Mir san mir – das ist das alte Bayern-Motto, das von Selbstvertrauen zeugt. Übersetzt heißt das, dass der Rekordmeister davon ausgeht, alles zu bekommen, was er will – speziell wenn es um neue Spieler geht. Und das stimmt auch meistens, was sich aktuell im Fall von Mats Hummels zeigt. Der Nationalspieler aus Dortmund steht vor dem Wechsel nach München. Fragt sich nur noch, für wie viele Millionen?

Das ist dann wieder die Bayern-Taktik, die darin besteht, der Konkurrenz die besten Spieler wegzukaufen – wie zuvor etwa bei Robert Lewandowski, Mario Götze (beide ebenfalls aus Dortmund) oder Mario Gomez (VfB Stuttgart) geschehen. Verwerflich ist das nicht, da sich die Bayern erstens ihr Geld redlich erwirtschaftet und auch in diesem Bereich vieles besser gemacht haben als alle anderen Clubs. Und zweitens gehen die Spieler ja freiwillig nach München, wo sie nicht nur mehr verdienen können, sondern auch größere Chancen auf nationale und vor allem auch auf internationale Erfolge haben.

Allerdings hat die Bayern-Strategie auch einen Haken – sie geht auf Kosten der Spannung und letztlich auch der Attraktivität der Liga. Der Krösus von der Isar wird immer dominanter, sodass die Frage kaum noch lautet, wer Deutscher Meister wird, sondern mit wie vielen Punkten Vorsprung die Bayern den Titel holen. Das könnte auf Dauer zu einem Zuschauerschwund führen. In diesem Fall müssten sie in München dann ihr Konzept neu überdenken – was für Dortmund jetzt aber ein sehr schwacher Trost ist.