Erschöpft, aber glücklich: Laura Dahlmeier. Foto: dpa

Laura Dahlmeier ist ein Volltreffer fürs deutsche Biathlon-Team bei der WM. Der Rest der Mannschaft hat am Holmenkollen zwar einen guten, aber keinen überragenden Job gemacht. Vor allem das Abschneiden der Männer trübt die Bilanz, meint unsere Redakteurin Eva Hammel.

Oslo - Deutschland hat einen neuen Biathlon-Star: Laura Dahlmeier, 22 Jahre alt, aus Garmisch-Partenkirchen, begeistert von der Natur, heimatverbunden, sympathisch und vor allem erfolgreich. Sieben Medaillen haben die Biathleten des Deutschen Skiverbands bei der WM in Oslo gewonnen – allein an fünf war Laura Dahlmeier beteiligt. Für den DSV ist sie ein Volltreffer.

Der Rest der Mannschaft hat am Holmenkollen zwar einen guten, aber keinen überragenden Job gemacht. Vor allem das Abschneiden der Männer trübt die Bilanz. Insgesamt ist Platz drei im Medaillenspiegel hinter Frankreich und Norwegen ein starkes Resultat. Doch es ist kein Grund nachzulassen. Denn eines hat die WM gezeigt: In der Weltspitze geht es eng zu. Die Führende im Gesamtweltcup der Frauen, Gabriela Soukalova, und Anton Schipulin, die Nummer zwei bei den Männern, sind zum Beispiel komplett leer ausgegangen. Für eine Medaille muss eben viel zusammenpassen, die Athleten sprechen gerne vom perfekten Rennen – im deutschen Team erwischte nur Dahlmeier Tage, an denen alles passte.

Damit ihr Erfolg keine Eintagsfliege bleibt, müssen Trainer und Skiverband die Vorläuferin weiter sachte aufbauen. Mit 22 Jahren gibt es auch für Dahlmeier noch viel zu lernen. Sie nun – zwei Jahre vor Olympia in Südkorea – zur Goldfavoritin auszurufen, wäre fahrlässig. Vor allem aber müssen die Verantwortlichen achtgeben, dass es im Team keinen Neid gibt, wenn nur eine Erfolge sammelt.

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